Seit fünf Jahren regiert in Niedersachsen eine Große Koalition aus SPD und CDU unter Führung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Beide Partner möchten künftig getrennte Wege gehen – jeweils mit den Grünen als Juniorpartner.
Die Wahl gilt auch als wichtiger bundespolitischer Stimmungstest für die Ampelregierung, die gerade durch Energiekrise, Inflation und Ukrainekrieg gefordert wird.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL liegt die SPD kurz vor dem Wahlsonntag mit 33 Prozent leicht vorn, die CDU kommt auf 27 Prozent. Der statistische Fehler liegt bei bis zu 3,2 Prozentpunkten, sodass diese Umfragezahlen theoretisch auch ein Patt hergeben. Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Der Trend scheint aufseiten der Sozialdemokraten. Mitte September hatte die SPD bei 31, die CDU bei 29 Prozent gelegen.
Wichtig zur Einordnung der Umfrage: Sie ist keine Prognose des Wahlausgangs, sondern gibt einen Zwischenstand zum Meinungsbild der Wählerinnen und Wähler wieder. Der Befragungszeitraum umfasste den 29. September bis 6. Oktober, etwa 3000 Menschen wurden befragt. (Hintergründe zur Civey-Methodik lesen Sie hier.)
Bis zur Abstimmung ist also noch Zeit, in der sich unentschlossene oder taktische Wählerinnen und Wähler entscheiden oder ihre Entscheidung ändern können.
Die Grünen liegen mit 17 Prozent auf Platz drei und verlieren damit leicht im Vergleich zu Anfang September. Der FDP steht der Umfrage zufolge ein spannender Wahlabend bevor: Der Wiedereinzug der Liberalen in den Landtag ist ungewiss, die Erhebung sieht die Partei aktuell bei fünf Prozent. Im Frühjahr war der Wert noch doppelt so hoch gewesen.
Bei den Linken sieht es mit vier Prozent laut Umfrage noch wackeliger aus. Dass die AfD (zehn Prozent) erneut im Landtag vertreten sein wird, kann dagegen als sicher gelten.