In Berlin hat ein 34-Jähriger versucht, einen Brandanschlag auf die iranische Botschaft zu verüben. Der Mann goss am Montagnachmittag eine Flüssigkeit auf den Gehweg vor dem Botschaftsgebäude im Ortsteil Dahlem und entzündete diese, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Objektschützer bemerkten dies und hielten den Mann bis zum Eintreffen weiterer Beamter fest.
An einem steinernen Betonsockel des Zauns und einem daran befestigten Schild blieben Ruß zurück. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Der 34-Jährige wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Das Mobiltelefon des Manns, mit dem er die Tat gefilmt haben soll, wurde beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen übernahm der Staatsschutz.
In Iran gibt es seit dem Tod der Kurdin Mahsa Amini anhaltende Proteste. Die 22-Jährige wurde am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen, offenbar weil sie das islamische Kopftuch nicht den Regeln entsprechend trug. Amini brach nach ihrer Festnahme unter ungeklärten Umständen auf der Polizeiwache zusammen und wurde drei Tage später im Krankenhaus für tot erklärt.
Bei den Protesten wurden laut Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights bisher mindestens 92 Menschen getötet. Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der iranischen Behörden kündigten die USA bereits weitere Sanktionen gegen den Iran an. Deutschland und weitere EU-Länder bereiten Berichten zufolge ebenfalls Sanktionen gegen Iran vor.