Wer ist am besten als Bundeskanzler geeignet? Im August lag Robert Habeck (Grüne) in dieser Frage noch klar vor CDU-Parteichef Friedrich Merz und Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD). Doch inzwischen hat sich das Bild deutlich gewandelt. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL.
Hielten vor einem Monat noch 23 Prozent der Befragten Habeck am besten als Kanzler geeignet, so sind es inzwischen nur doch 15 Prozent.
Dagegen legt Merz deutlich zu. Ihn halten nun 22 Prozent für die geeignetste Person, um die Bundesregierung anzuführen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Befragung. (Hintergründe zur Civey-Methodik lesen Sie hier).
Damit haben Habeck und Merz die Plätze getauscht. Weiter auf Rang drei liegt Scholz. Ihn halten zwölf Prozent für den geeignetsten Kanzler. Damit liegt Scholz erneut gleichauf mit CSU-Chef Markus Söder. Beide haben im Vergleich zur vergangenen Umfrage einen Prozentpunkt eingebüßt.
Es liegt nahe, dass der Umgang der Ampelkoalition mit der Energiekrise einen Einfluss auf die veränderten Beliebtheitswerte gehabt haben könnte. Mit der umstrittenen Gasumlage wollte Habeck auf steigende Gaskosten reagieren. Anstatt Unternehmen, die durch den Gasimportstopp von Russland bedroht sind, mit Steuergeldern zu retten, sollten sich die Gaskunden an den Kosten beteiligen – schließlich wollte das Finanzministerium die Schuldenbremse nicht lockern.
Inzwischen steht das Konzept der Gasumlage aber vor dem Aus. Aus allen Koalitionsparteien gibt es dagegen Stimmen, die sich für eine Gaspreisbremse aussprechen. Sogar Finanzminister Christian Lindner (FDP) kann sich inzwischen für die Maßnahme erwärmen. Bei dem FDP-Chef sind im Übrigen nur drei Prozent der Ansicht, er sei am besten als Kanzler geeignet.