Ein kräftiger Handschlag zur Begrüßung: Zum Auftakt seiner zweitägigen Reise durch die Golfregion hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in der Hafenstadt Dschidda getroffen. Die beiden trafen sich im königlichen Al-Salam-Palast, dem Palast des Friedens. Anschließend waren Gespräche unter vier Augen und in größerem Kreis geplant sowie ein gemeinsames Mittagessen.
Der Kronprinz wird vom US-Geheimdienst für den brutalen Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul vor vier Jahren verantwortlich gemacht. Der Kronprinz bestreitet, Drahtzieher der Tat zu sein. Der Mord hatte zu einer internationalen Isolierung des faktischen Herrschers Saudi-Arabiens geführt und die deutsch-saudischen Beziehungen in eine jahrelange Krise gestürzt.
Der Besuch des Kanzlers wird nun als Zeichen einer gewissen Normalisierung gewertet. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte vor der Reise angekündigt, dass Scholz den Mord bei seinem Besuch thematisieren will. Auch die Menschenrechtslage in dem mit harter Hand regierten Königreich wolle er ansprechen. Parteiübergreifend hatten zuvor Politiker Olaf Scholz dazu aufgerufen, die Missachtung von Menschenrechten in den Fokus zu nehmen . Es soll aber auch um den Jemenkrieg, die Lage in Syrien und in Iran gehen sowie um die Handelsbeziehungen und – nicht zuletzt – um die Zusammenarbeit im Energiebereich.