Beim geplanten Bau von Deutschlands erstem Flüssiggasterminal (LNG) gibt es Fortschritte. Die Planfeststellungsbehörde hat die Errichtung einer drei Kilometer langen Gasleitung am Standort in Brunsbüttel genehmigt. Das teilte das Energiewendeministerium in Kiel mit.
Die Leitung soll der schwimmende Flüssiggasterminal mit dem schleswig-holsteinischen Gasverteilnetz verbinden. Mit Erhalt der Plangenehmigung darf der Betreiber Gasunie nun offiziell mit den Bauarbeiten beginnen.
Laut Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) soll nun bereits zum Jahreswechsel in Brunsbüttel Flüssiggas angelandet werden. Das Terminal am Elbehafen sei zentral für eine deutsche Versorgungsstrategie, die zukünftig komplett ohne russisches Gas auskomme. »Putin nutzt Erdgas als Waffe. Mit erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen und LNG-Importinfrastrukturen nehmen wir ihm diese aus der Hand«, so Goldschmidt.
Die Planungen für einen Importterminal für flüssiges Erdgas (LNG) im Hafen der Kleinstadt an der Unterelbe laufen seit Jahren, kamen aber nicht recht voran. Angesichts des Ukrainekriegs macht die Bundesregierung jedoch seit Frühling Tempo. Berlin will so schnell wie möglich die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas beenden.
Zunächst hatte es geheißen, der Terminal soll spätestens 2026 in Betrieb gehen. Nun soll es bereits zum Jahreswechsel die Gasversorgung im Land unterstützen. Der Terminal soll eine Kapazität von acht Milliarden Kubikmeter Gas haben. Langfristig soll es für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umgerüstet werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zudem bereits im März den zügigen Bau eines zweiten Flüssiggasterminals in Wilhelmshaven angekündigt.