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News: Queen Elizabeth II., König Charles III., CDU-Parteitag, Kino-Fest

In der Sonne des Abends

Mit dem Tod von Queen Elizabeth wurde ihr ältester Sohn Charles vorgestern automatisch zum König. Heute nun wird er offiziell zu King Charles III. ausgerufen. Ein Menschenleben lang ist Charles auf diesen Moment vorbereitet worden, fast 74 Jahre alt ist er nun.

Die Stimmung in London in diesen Stunden zeigt, dass die Queen die Menschen fasziniert und tief berührt hat – und dass mindestens Teile dieser Faszination bereits auf ihren Sohn übergehen. Worin diese Faszination liegt, das wird zurzeit aus allen möglichen Blickrichtungen analysiert.

Queen und Sohn Charles (2012)

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Foto: Andy Rain / dpa

Ein Aspekt unter vielen könnte dieser sein: Die Queen, ihr Mann, aber auch der nicht mehr ganz junge neue König haben gezeigt, dass das Alter eine gute Lebensphase sein kann.

Das Alter als schönen Abschnitt des Lebens genießen zu können, ist ein Glück, ist ein Geschenk (und im Falle der Genannten auch ein Ergebnis ihrer Privilegien, der guten Betreuung). Niemand kann sich darauf verlassen, selbst ein solches Glück zu haben. Doch dass es wenigstens ein paar ältere Menschen gibt, bei denen dieses Glück sichtbar wird, ist für Jüngere eine erleichternde Perspektive.

Bei der Queen und ihrem ältesten Sohn schien und scheint das Leben mit den Jahren sogar immer besser geworden zu sein. So strahlend, so gelöst wie auf den Fotos der vergangenen zwanzig Jahre wirkte die Queen in ihren mittleren Jahren nicht entfernt. Sogar auf der letzten öffentlichen Aufnahme vom vergangenen Dienstag zeigte sie noch einmal das bezaubernde Lächeln ihrer späten Jahre.

Und dann diese großartigen Auftritte in höchstem Alter: Als sie 2012 in einem Filmchen so tat, als würde sie mit einem James-Bond-Darsteller aus einem Helikopter springen. Oder als sie sich in einem anderen Filmchen in diesem Sommer bei der Teestunde mit Paddington Bär zeigte.

Auch über Charles heißt es, er sei heute viel glücklicher als in jungen Jahren, vor allem seit der späten Eheschließung mit Camilla, die offensichtlich die Liebe seines Lebens ist.

Für eine Welt, die einen verzweifelten Jugendkult betreibt, sind das überraschende, sind das erfreuliche Nachrichten.

Zukunft der Union: Irgendwann abgehängt von den Grünen?

Heute geht der Parteitag der CDU zu Ende. Gestern, am ersten Tag des Treffens, hat die Partei sich nun endlich doch zu einem Modernisierungsschub durchgerungen: zur Einführung der Frauenquote. Hat sie sich damit ein Stück Zukunft gesichert, Bedingungen geschaffen für eine Erneuerung?


CDU-Chef Friedrich Merz

CDU-Chef Friedrich Merz


Foto: Michael Kappeler / dpa

Insgesamt kann sich die CDU über mangelnden Zuspruch bei Jungen nicht beklagen, immerhin hat sie mit der Jungen Union die mitgliederstärkste parteipolitische Jugendorganisation Deutschlands. Doch das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey für eine SPIEGEL-Sonderausgabe (»Die System-Sprenger«) weist in eine andere Richtung.

Auf die Frage, wen sie wählen würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, entschieden sich 26 Prozent der 18- bis 29-jährigen für die Grünen, CDU und CSU liegen deutlich abgeschlagen auf dem zweiten Platz mit nur 20 Prozent, die SPD kommt auf 17, die FDP auf 11, die AfD auf 9 und die Linke auf 5 Prozent.

Doch wirklich triumphieren kann keine Partei. Eine anderes Ergebnis derselben Umfrage belegt, dass sich nur 13 Prozent der 18- bis 29-jährigen mit ihren Anliegen von der Politik überhaupt vertreten sehen.

Nachrichten und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier:

  • Worauf es für die ukrainischen Truppen bei ihrer Überraschungsoffensive im Nordosten jetzt ankommt: In rasantem Tempo erobern Kiews Soldaten verlorene Gebiete in der Region Charkiw zurück. Aber das Territorium auch zu halten, wird schwierig. Mehrere russische Schwächen könnten den Ukrainern dabei helfen. 

  • Wie gefährlich ist die Lage am AKW Saporischschja? Seit Wochen wird am größten Atomkraftwerk Europas gekämpft. Laut internationalen Nuklearexperten besteht an den Meilern von Saporischschja die Gefahr eines Strahlenunfalls. Wie der Ort zum Instrument der Erpressung wurde.

  • IAEA-Chef Grossi spricht von prekärer Lage im umkämpften Enerhodar: Das AKW Saporischschja ist vom Stromnetz getrennt, die Stadt Enerhodar steht unter Dauerbeschuss. Die IAEA nennt die Zustände »inakzeptabel«. Und: Die EU überweist der Ukraine fünf Milliarden Euro. Das waren die News am 9. September.

Im Kino wird es dunkel

Dieses Wochenende gehört dem Kino, nicht nur, weil die Filmfestspiele in Venedig mit der Verleihung des Goldenen Löwen enden. In Deutschland gibt es heute und morgen ein bundesweites »Kinofest«, veranstaltet von den Kinoverbänden. Jede Vorstellung soll fünf Euro kosten. Damit soll auch Publikum angelockt werden, das lange nicht mehr in einem Filmtheater gewesen ist.


Kinosaal während Corona-Pandemie

Kinosaal während Corona-Pandemie


Foto: Jörg Carstensen / dpa

Die Kinobranche hat eine harte Zeit hinter sich – und vor sich. Während der Pandemie waren die Filmtheater monatelang geschlossen, danach mussten wegen der Abstandsregeln viele Sitze freigelassen werden. Viel zu viele Menschen haben sich in dieser Zeit abgewöhnt, überhaupt ins Kino zu gehen.

Die Einbrüche sind dramatisch. Vor kurzem hat die Filmförderanstalt (FFA) Vergleichszahlen zu 2019 herausgegeben. Vor der Coronapandemie zählte die FFA im Jahr 2019 noch insgesamt 118,6 Millionen Kinozuschauer in Deutschland. 2021 wurden nur noch 42,1 Millionen Tickets verkauft.

Auch die Krise im Energiesektor wird sich auf die Branche auswirken. Rund 80 Prozent der deutschen Kinos beziehen Gas, so ergab eine Umfrage des größten Kinoverbands in Deutschland, der HDF KINO.

Die Dramen, die Tragödien spielen sich in den Kinos nun nicht mehr nur auf der Leinwand ab.

Wie gefährlich ist Ihr Job, Herr Meyer-Heuer?

Gewalt, Kriminalität, bizarre Regeln – meine SPIEGEL-TV-Kollegen Claas Meyer-Heuer und Thomas Heise dokumentieren seit vielen Jahren die kriminellen Machenschaften mächtiger Großfamilien in Deutschland, sie sind mit ihrer Kamera bei spektakulären Polizeirazzien dabei, sie zeichnen Verbrechen nach, interviewen immer wieder auch Clanmitglieder. Ihr 2020 erschienenes Buch »Die Macht der Clans« ist ein Bestseller, für den gleichnamigen Film erhielten sie 2021 den Bayerischen Fernsehpreis »Blauer Panther«.

Falls Sie SPIEGEL-Abonnentinnen und Abonnenten sind, haben Sie die Gelegenheit, Claas Meyer-Heuer bei einer SPIEGEL-Backstage-Veranstaltung zu seinen Recherchen zu befragen, und zwar am Dienstag, dem 13. September, um 20 Uhr via Zoom.

Die Veranstaltung ist exklusiv für Abonnent:innen, aber wir verlosen zehn freie Zugänge. Interessenten schreiben an: info@events.spiegel.de, Betreff: SPIEGEL Backstage Verlosung. Einsendeschluss Montag, 12. September um 12 Uhr. Wer bereits Abonnent:in ist, kann sich hier  direkt anmelden: Fragen an Claas Meyer-Heuer können vorab hier  gestellt werden.

Hier geht’s zum aktuellen Tagesquiz

Die Startfrage heute: Der wievielte Präsident der USA ist Joe Biden?


Die jüngsten Meldungen aus der Nacht

  • Grünenchefin Lang nimmt Backhaus’ Entschuldigung an: Mit einem üblen Spruch gegen Ricarda Lang hatte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Backhaus für Empörung gesorgt. Nun hat die Grünenchefin eine Entschuldigung des SPD-Politikers angenommen.

  • Städte- und Gemeindebund befürchtet Stromausfälle im Winter: »Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben«: Der Städte- und Gemeindebund warnt vor Stromausfällen in der kalten Jahreszeit – und fordert die Regierung auf, die Menschen besser auf ein solches Szenario vorzubereiten.

  • USA fordern sofortige Freilassung Nawalnys: Wieder muss Alexej Nawalny in Isolationshaft. Die USA werfen Russland die Missachtung der Rechte des Kreml-Kritikers vor – und verlangen, dass dieser umgehend freikommt.



Podcast Cover


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Die SPIEGEL+-Empfehlungen für heute

  • Wer Putin stoppen will, muss Opfer bringen: Ja, es ist teuer und entbehrungsreich, gegen den Kremlchef zu kämpfen. Aber es muss sein, im Namen von Freiheit und Demokratie. Genauso sollte Kanzler Scholz es den Deutschen erklären – ehrlich und mit Leidenschaft .

  • Diese Frau soll Deutschlands Versagen aufklären: Als Kind flüchtete Schahina Gambir aus Afghanistan nach Deutschland. Jetzt will sie als Abgeordnete des Bundestags dafür sorgen, dass das deutsche Scheitern am Hindukusch aufgearbeitet wird – gegen alle Widerstände .

  • Die Skandal-Akte des Bürgermeisters: Weil er einen Reporter angegriffen haben soll, ist der Bürgermeister von Bad Lobenstein, Thomas Weigelt, nun bundesweit bekannt. Dem Beamten werden aber noch ganz andere Vergehen vorgeworfen .

  • »Das Wort ›Heimat‹ hat mich regelrecht angeekelt«: Edgar Reitz wollte schon früh raus aus dem Hunsrück – später schuf er mit seiner Mammut-Serie »Heimat« ein Epos über ein zutiefst deutsches Gefühl. Wie blickt der 89-Jährige heute auf sein Werk? 

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag.

Ihre Susanne Beyer

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