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Isaac Herzog im Bundestag: »Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland«

Israels Präsident Isaac Herzog am Rednerpult des Bundestags


Foto: Michael Kappeler / dpa

Israels Präsident Isaac Herzog hat bei seiner Rede im Bundestag 50 Jahre nach dem Münchner Olympia-Attentat an die tiefe Freundschaft zwischen Deutschland und Israel erinnert. »Deutschland hat bewiesen und beweist es weiterhin, dass es der Erinnerungskultur und dem Gedenken erhebliche Anstrengungen widmet«, sagte Herzog. »Der Staat Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland.«

Herzog rief dazu auf, die Partnerschaft zwischen den beiden Staaten weiter zu vertiefen. Gleichzeitig müsse die Erinnerung an die deutschen Verbrechen unter der Naziherrschaft bewahrt werden, betonte er. »Die jüdische Nation ist eine Nation des Erinnerns«, sagte der Präsident. Dies sei Teil ihrer Identität.

»Gemeinsam können wir dem Gedenken Bedeutung geben«

»Die Zukunft gehört uns, sie muss uns beiden gehören«, sagte Herzog vor den Abgeordneten und den Spitzen der deutschen Verfassungsorgane. »Nur gemeinsam können wir dem Gedenken Bedeutung geben.«

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»Wir müssen die Schoa weiterhin lehren«, sagte Herzog und forderte, man müsse »mit allen Kräften gegen die Holocaustleugnung ankämpfen«. Antisemitismus müsse der Kampf angesagt werden.

Herzog warnte auch vor iranischen Atomwaffen. »Massenvernichtungswaffen in den Händen eines Uno-Mitgliedsstaates, der tagtäglich zur Vernichtung eines anderen Uno-Mitgliedsstaates ausruft – das ist unannehmbar!«, sagte Herzog. Er rufe die ganze Welt auf, nicht tatenlos zuzuschauen.

Bas bittet um Vergebung

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) bat zuvor in einer Rede um Vergebung für Fehler und Versäumnisse der deutschen Behörden im Zusammenhang mit dem Attentat auf das israelische Team bei den Sommerspielen 1972. »Ich bin froh, dass die Bundesregierung und die Angehörigen der Opfer eine Einigung gefunden haben«, sagte Bas. »Keine Entschädigungszahlung kann diese Morde ungeschehen machen oder die tiefen Wunden der Angehörigen heilen.«

Bas beklagte den anhaltenden Antisemitismus in Deutschland. »Auch heute gibt es Hass, der sich gegen Juden und gegen Israel richtet«, sagte sie. »Es ist eine Schande, dass jüdische oder israelische Einrichtungen nur unter Polizeischutz sicher sind, dass auf Demonstrationen gegen Israel gehetzt wird, dass in sozialen Netzwerken Israel der Tod gewünscht wird.«

Herzog bedankte sich für die Worte und die Zeremonie zur Erinnerung an das Attentat am vergangenen Tag in München. Der Präsident war am Sonntag in Deutschland eingetroffen. Im Zentrum des Besuchs stand bisher das Gedenken zum 50. Jahrestag des Münchner Olympia-Attentats . Dabei waren 1972 elf israelische Sportler getötet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am Montag um Vergebung für den mangelnden Schutz der israelischen Athleten und die unzureichende Aufklärung nach dem Attentat gebeten.


mfh/AFP

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