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Russische Medien melden Kämpfe in der Nähe von Enerhodar
7.59 Uhr: Russischen Medienberichten zufolge sind ukrainische Sturmtruppen in der Nähe der Stadt Enerhodar entdeckt worden und würden nun von der Luft aus festgesetzt. Die Medien berufen sich auf Angaben des von Russland eingesetzten Bürgermeisters von Enerhodar.
Ukraine meldet russischen Beschuss am Akw Saporischschja vor IAEA-Mission
7.31 Uhr: Unmittelbar vor dem Besuch der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja soll das Gebiet erneut von russischen Raketen getroffen worden sein. Das melden ukrainische Behörden. Demnach werde die nahe gelegene Stadt Enerhodar seit der Morgendämmerung mit Granatwerfern beschossen und mit Raketen angegriffen, teilte Bürgermeister Dmytro Orlow im Messengerdienst Telegram mit.
IAEA-Direktors Rafael Grossi sagte, man wisse von »zunehmender militärischer Aktivität in dem Gebiet«, aber wolle dennoch mit dem geplanten Besuch beginnen. Die Gruppe traf am Dienstag in Kiew mit Präsident Selenskyj zusammen, bevor die Reise in den Süden der Ukraine beginnen sollte. Die IAEA-Mission zum ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja soll nach Angaben der russischen Besatzung nur einen Tag dauern. Die Experten sollten »an einem Tag anschauen, wie das Werk arbeitet«, sagte Jewgeni Balizki, der Leiter der von Russland eingesetzten Verwaltung in der Kraftwerksstadt Enerhodar.
Mitten im Ukrainekrieg – Russland beginnt großes Militärmanöver
6.15 Uhr: Mitten im Ukrainekrieg hat Russland am Donnerstag ein groß angelegtes Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die fast einwöchige Übung wird im Osten abgehalten und ist damit Tausende Kilometer von den Kämpfen entfernt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beteiligen sich daran auch Länder wie China, Indien und die Mongolei sowie mehrere Ex-Sowjetrepubliken, allen voran Belarus. Russland will so in Zeiten schwerster Spannungen mit dem Westen den Schulterschluss zu anderen Ländern demonstrieren.
Bei der Übung »Wostok 2022« (»Osten 2022«) sollen nach Angaben aus Moskau 5000 Militärfahrzeuge zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote. Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden.
Vor allem die Teilnahme Chinas und Indiens an dem Manöver sorgte im Westen für Aufmerksamkeit. Die Beziehungen der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt und Atommächte sind seit einem militärischen Zwischenfall an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mit mehreren Toten vor zwei Jahren angespannt.
Ministerin: 2300 Bildungseinrichtungen in Ukraine beschädigt
6.12 Uhr: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat zum Start des neuen Schuljahrs in der Ukraine inmitten des Kriegs zur Solidarität aufgerufen. Stand Mitte August seien in dem Land 2300 Bildungseinrichtungen beschädigt und 286 vollständig zerstört worden, sagte die FDP-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. Dies habe ihr das ukrainische Bildungs- und Wissenschaftsministerium mitgeteilt. »Das macht noch einmal deutlich, mit welcher Brutalität Russland vorgeht, wie Putin zerstört und verwüstet und dabei auch vor Kindern und Jugendlichen, ihrem Leben und ihrer Zukunft keinen Halt macht. Auch deshalb braucht die Ukraine weiterhin unsere Solidarität und Unterstützung.«
Baerbock will an Sanktionen festhalten
5.15 Uhr: Mögliche Proteste wegen hoher Energiepreise im Herbst und Winter werden den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock zufolge nicht zur Aufhebung von Sanktionen gegen Russland führen. »Wir werden an der Seite der Ukraine stehen, und das bedeutet, dass die Sanktionen auch im Winter aufrechterhalten werden, selbst wenn es für Politiker sehr schwierig wird«, sagte die Grünen-Politikerin bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch in Prag.
Baerbock äußerte die Erwartung, dass Menschen auf die Straße gehen und sagen würden: »Wir können unsere Energiepreise nicht bezahlen.« Dagegen müsse man mit Sozialmaßnahmen vorgehen, aber sie werde deswegen nicht sagen, man müsse die Sanktionen gegen Russland aufheben. »Ich gebe den Menschen in der Ukraine das Versprechen: Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht«, betonte die Außenministerin.
USA beschlagnahmen Flugzeug des russischen Energiekonzerns Lukoil
0. 36 Uhr: Die USA setzen ein 45 Millionen Dollar teures Flugzeug des russischen Energiekonzerns PJSC Lukoil fest. »Das US-Gericht für den südlichen Bezirk von Texas hat die Beschlagnahmung genehmigt«, teilt das US-Justizministerium mit. Das Flugzeug sei in Russland ein- und ausgeflogen und habe damit gegen die Sanktionen des US-Handelsministeriums gegen Russland verstoßen.
Russland leidet laut US-Geheimdienst unter Soldatenmangel
0.28 Uhr: Russland kann dem US-Geheimdienst zufolge nicht genug Soldaten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. »Das russische Militär leidet unter erheblichen Mangel an Soldaten in der Ukraine«, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter des US-Geheimdienstes unter der Bedingung der Anonymität. Das russische Verteidigungsministerium versuche, Streitkräfte anzuwerben, »unter anderem, indem es verwundete Soldaten zwingt, wieder in den Kampf zu ziehen, indem es Personal von privaten Sicherheitsfirmen anwirbt und indem es Wehrpflichtigen Prämien zahlt«. Es lägen glaubwürdige Berichte vor, dass Russland »wahrscheinlich auch verurteilte Kriminelle gegen Begnadigungen und finanzielle Entschädigungen rekrutieren wird.« Der russische Präsident Wladimir Putin stockte vergangene Woche per Dekret die russischen Truppen von 1,9 Millionen auf 2,04 Millionen Soldaten auf.