In der Geschäftsstelle der sächsischen Linken in Dresden hat es am Wochenende einen ungewöhnlichen Einbruch gegeben, wie die Partei auf ihrer Website mitteilt . Mitarbeiter hatten die verwüsteten Büroräume am Montag vorgefunden.
Die Tür sei demnach aufgebrochen worden und mehrere Räume wurden durchsucht. Dabei sollen wohl fünf Liter Diesel »gezielt« über technische Geräte und Dokumente geschüttet worden sein. In den Räumen befand sich ein Kanister, der nun fehlt. Gestohlen wurden ebenso ein Schlüsselkasten und ein Laptop. Die Räume werden in den kommenden Tagen nicht benutzbar sein.
Die Polizei habe am Montag die Spuren gesichert, nun ermittle die Kriminalpolizei Dresden, heißt es in der Erklärung. Die Linke hat eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Wie es aus Parteikreisen heißt, sei schätzungsweise ein Schaden von 50.000 Euro entstanden.
Nicht der erste Angriff
Die Hintergründe des ominösen Dieselangriffs auf die Parteizentrale in Dresden sind noch unklar. »Es liegt kein Bekennerschreiben o.ä. vor, das direkt auf eine bestimmte Motivation schließen lassen könnte«, heißt es auf der Website der Linken.
»Das Wichtigste ist, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Leute, die brennbare Flüssigkeiten in einem bewohnten Haus vergießen, nehmen schlimme Folgen in Kauf, das ist kein Kavaliersdelikt«, sagte der sächsische Landeschef Stefan Hartmann dazu dem SPIEGEL. Alles andere werde man ersetzen. »Auf jeden Fall wird es uns nicht daran hindern, linken Protest gegen soziale Kälte wie geplant auf die Straße zu bringen.«
Bereits im Juli wurde wohl versucht, in die Räumlichkeiten zu gelangen. Dabei wurde versucht, die Scheiben einzuschlagen. »Wir lassen uns nicht unterkriegen und kämpfen gegen jegliche Einschüchterungsversuche an. Den Geschäftsbetrieb halten wir aufrecht und unsere Aktivitäten für bezahlbare Energie dieser Tage setzen wir unvermindert fort«, sagte der sächsische Landesgeschäftsführer Lars Kleba.