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Mali: Abzug aus Mali laut Bundeswehr bislang nicht geregelt – Sorge um Ortskräfte

Bundeswehrfahrzeug in Gao, Mali (undatiertes Foto)


Foto: IMAGO/Joerg Boethling

Seit vergangenem Freitag ist klar: Die Bundeswehr setzt ihren Einsatz im Rahmen der Uno-Mission »Minusma« in Mali vorerst aus. Grund sind Sicherheitsbedenken. Die Aussetzung aller Aufklärungsoperationen für die Uno klingt erst mal nach einer Sicherheitsmaßnahme, letztlich ist es aber der Einstieg in den Abzug der Bundeswehr aus Mali . Doch noch sind viele Fragen offen.

Eine mögliche Evakuierung der Ortskräfte im westafrikanischen Mali im Falle eines Truppenabzugs ist nach Angaben der Bundeswehr ähnlich wie zuvor im Fall Afghanistan bislang nicht geregelt.

»Das setzt eine politische Entscheidung voraus. Und die liegt noch nicht vor«, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bundeswehr beschäftige derzeit 59 Ortskräfte in Mali. Sie sind unter anderem als Übersetzer, aber auch als Berater und Bindeglied zur Zivilgesellschaft im Land von großer Bedeutung.

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Politisch wären nach Angaben des Sprechers des Einsatzführungskommandos das Verteidigungsministerium, das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium zuständig für die Rettung im Notfall, administrativ das Bundesamt für Personalmanagement sowie das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen.

Eine Evakuierung der Ortskräfte aus Afghanistan war aufgrund mangelnder Vorbereitung und der überraschenden Machtübernahme der Taliban im Spätsommer vergangenen Jahres teilweise chaotisch verlaufen und ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Viele der ehemaligen Helfer der Deutschen fürchten nun Racheaktionen der Taliban.

Gebirgsjäger durften nicht zur Verstärkung anreisen

Der deutschen Entscheidung in Mali waren zahlreiche Reibereien mit der Regierung des afrikanischen Landes vorhergegangen. Verweigerte Überflugrechte, verhinderte Kontingentwechsel, untersagte Truppenaufenthalte an wichtigen Knotenpunkten: Berlin hatte trotzdem viel Geduld im Umgang mit Malis Präsidenten Assimi Goïta und seinen Ministern aufgebracht.

Am Freitag war es dann erneut zu einer Brüskierung gekommen. Die malische Regierung hatte der Bundeswehr trotz intensiver Verhandlungen einen Flug zur Verstärkung des deutschen Kontingents verweigert.

Mit dem Transport eines privaten Dienstleisters sollte eine Einheit der Gebirgsjäger für den Schutz des Flughafens Gao nach Nord-Mali verlegt werden. Die Entsendung der Truppen nach Mali war bereits für Anfang August geplant, da die Franzosen Mitte August aus Gao abziehen und damit der Schutz des Flughafens nicht mehr gewährleistet ist. Die deutschen Truppen sind in einem riesigen Uno-Lager an genau diesem Flughafen stationiert. Ohne die Verstärkung, so die Analyse aus Berlin, wurde die Mission zu gefährlich.


jok/Reuters

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