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Nancy Faeser bereut Sektglas-Szene auf Balkon in Kiew

Sekttrinken in Kiew: Nancy Faeser, Anka Feldhusen, Vitali Klitschko und Hubertus Heil


Foto: Christophe Gateau / dpa

Bundesinnenministerin Nancy Faeser bereut eigenen Angaben zufolge eine Szene von ihrer Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew Ende Juli. Fotos und Videos zeigten die SPD-Politikerin mit ihrem Parteikollegen, dem Arbeitsminister Hubertus Heil, Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und der deutschen Botschafterin Anka Feldhusen auf dem Balkon der Residenz der Botschafterin. Die vier halten Sektgläser in ihren Händen, teils lachen sie in die Kameras von Journalisten.

Nun wurde Faeser bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit einem dieser Bilder konfrontiert. »Das Foto bereue ich«, sagte sie dazu. Es sei »sicherlich nicht angemessen« gewesen.

Zugleich sei das Bild leicht zu erklären, weil in Kiew im Moment wieder normales Alltagsleben eingekehrt sei – obwohl das angesichts von Kriegsverbrechen und anhaltenden Kämpfen im Osten des Landes kaum zu begreifen sei. »Die Leute gehen einkaufen. Es sind wieder im öffentlichen Raum Blümchen gepflanzt. Die Menschen gehen in Bars, sie sitzen in Cafés, sie gehen ihrer Arbeit nach.«

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Das sei schwer nachzuvollziehen, aber das sehe man letztlich auch auf dem Bild, sagte Faeser. »Wir waren abends eingeladen bei der Botschafterin und mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und haben letztlich das gleiche Getränk wie er gewählt.« Die Innenministerin betonte: »Ich würde das nicht mehr machen. Weil das etwas ausdrückt, was unangemessen ist, wenn man aus einem anderen Land kommt.«


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Die Bilder vom Balkon der Botschafterin hatten für Kritik gesorgt. Der Generalsekretär der CDU, Mario Czaja, gehörten zu den prominenten Stimmen, die sich kritisch dazu äußerten. Er twitterte  unter anderem: »Bilder haben eine Wirkung – und die Wirkung dieses Bildes spricht Bände.«

Faeser und Heil hatten Ende Juli nicht nur Kiew besucht. Sie waren auch in die vom Krieg zerstörte Stadt Irpin gereist.

Faeser nennt Putin einen Kriegsverbrecher

Die Innenministerin wurde bei der Veranstaltung am Dienstagabend in Potsdam  auch gefragt, ob Russlands Präsident Wladimir Putin für sie ein Kriegsverbrecher sei. Faeser antwortete mit einem klaren Ja. »Das unterliegt natürlich erst mal der Beweissicherung und dem rechtsstaatlichen Verfahren«, erklärte sie weiter. Aber angesichts des Leides, das Putin in der Ukraine angerichtet habe, werde man ihn wohl als Kriegsverbrecher bezeichnen können.

US-Präsident Joe Biden hat Putin wiederholt einen »Kriegsverbrecher« genannt und damit eine scharfe Gegenreaktion im Kreml ausgelöst.


aar/dpa

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