Die Bundesländer wollen ein Nachfolgeangebot für das 9-Euro-Ticket nicht ohne den Bund umsetzen. Das ergibt eine Umfrage des SPIEGEL in den Ländern. »Der Bund muss sich dazu bekennen, dass er eine solche Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket finanzieren wird«, sagt etwa Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU). »Wer bestellt, bezahlt.« Tarek Al-Wazir (Grüne) aus Hessen zeigt sich hingegen bereit, auf jeden Euro des Bundes einen Euro aus Landesmitteln draufzulegen.
Russlands Führerkult
Ein Reich der Untertanen, die einen brutalen Angriffskrieg gutheißen – und aus dem die Oppositionellen fliehen. Wieso unterstützen so viele Menschen in Russland den Kriegsherrn Putin? Zwei SPIEGEL-Reporter erklären in persönlichen Texten ein Land, das sie gut kennen und das ihnen fremd geworden ist.
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Zuvor hatte sich Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) dafür ausgesprochen, mit den fünf norddeutschen Ländern ein eigenes Ticket anzubieten – sollte der Bund kein deutschlandweites Angebot machen. Auch ein solches Projekt könnten die Länder aber nicht allein bezahlen, findet Althusmann. Eine Anschlusslösung sollte bis Ende des Jahres stehen.
Andere Nordländer erteilen dem eine Absage: »So eine Insellösung führt nicht zum Ziel, weil wir Länder damit den Bund aus seiner Pflicht lassen würden«, sagt ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums. Damit zeichnet sich ein Konflikt zwischen Bund und Ländern ab. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuletzt gesagt, dass es keine Anschlussregelung für 9-Euro-Ticket und Tankrabatt geben könne. Am 19. August wollen Bund und Länder das nächste Mal über das Thema beraten.
Mit dem Ticket können Bus- und Bahnfahrer für 9 Euro pro Monat bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das Angebot gibt es seit Anfang Juni, Ende August läuft es aus. Es gibt zahlreiche Vorschläge, was danach kommen könnte, etwa ein 365-Euro-Jahresticket oder Monatstickets für 29 oder 69 Euro. Auch Vorschläge, den ÖPNV gänzlich kostenlos zu machen, hatte es vereinzelt gegeben.