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Trude Unruh ist tot

Trude Unruh im Jahr 2005


Foto: Roland Weihrauch / dpa

Trude Unruh ist tot. Die Gründerin des Seniorenschutzbundes und der Partei Graue Panther starb bereits am 30. November vergangenen Jahres im Alter von 97 Jahren. Ihr Tod wurde erst jetzt von der Partei und der Stadt Wuppertal bestätigt. Über die Todesursache ist nichts bekannt.

Unruh hatte sich als streitbare Aktivistin für die Rechte älterer Menschen einen Namen gemacht. Sie war zunächst mehrere Jahre SPD-Mitglied. Danach trat sie der FDP bei, die sie später ebenfalls wieder verließ. 1987 zog Unruh als parteilose Kandidatin für die Grünen im Bundestag ein.

Als Abgeordnete überwarf sie sich allerdings im Streit um die Rentenpolitik mit den Grünen, verließ die Fraktion 1990 und gründete mit anderen die Partei Die Grauen. 2007 hatte sie sich aus dem politischen Leben zurückgezogen, ihre letzten Lebensjahre waren nach Angaben ihrer Partei von schwerer Krankheit geprägt.

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»Unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Alten«

Der Vorstand der Grauen würdigte Unruh als »unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Alten und Jungen«. In ihren drei Jahren im Bonner Bundestag hielt Unruh nach eigenen Angaben 138 Reden im Plenum – viele davon in streitbarem Ton.

In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Unruh im Jahr 2000 über sich: »Ich bin selbst stressig«, und viele ihrer Gegner hätten immer wieder behauptet, »die Unruh sei ja balla-balla«. Ihr sei es aber nur darum gegangen, gegen Verarmung und Entmündigung der Älteren zu kämpfen – insbesondere für die Kriegsgeneration, »die für diesen jetzigen Reichtum geschuftet« habe. Ihre Botschaft an die Älteren sei gewesen: »Wehrt euch, wehrt euch, wehrt euch!«


Unruh wurde im Jahr 1975 politisch aktiv, damals war sie Hausfrau in Wuppertal. Auslöser für ihr Engagement war nach eigenen Angaben ihre Empörung über würdelose Verhältnisse in Alten- und Pflegeheimen. »An sich ist es ja so, dass die Alten gar nicht geschützt werden wollen«, sagte sie in dem BR-Interview. »Wenn es dann zu spät ist, dann erst merken sie, dass sie freilich doch geschützt werden wollen.«


als/dpa/AFP

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