allplan zum Energiesparen: Spanien muss fur Deutschlands Fehler schwitzen //
Spanien importierte zuletzt mehr Gas aus Russland, doch die Abhangigkeit von den Lieferungen aus dem Land gilt traditionell als gering. Ublicherweise stammen gerade mal rund zehn Prozent des im Land benotigten Gases von dort, in gleich mehreren Hafen fur den Flussiggasumschlag landet hauptsachlich LNG aus Nigeria, Algerien oder den USA.
Dennoch hat die spanische Regierung wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nun >>dringende Massnahmen<< zur Einsparung und zur effizienteren Nutzung von Energie beschlossen. Alle Gebaude des offentlichen Sektors, aber auch Kaufhauser, Kinos, Arbeitsstatten, Hotels, Bahnhofe und Flughafen werden kunftig ihre Raumlichkeiten im Sommer auf nicht weniger als 27 Grad abkuhlen – und im Winter auf hochstens 19 Grad beheizen durfen. Das sei auf der wochentlichen Kabinettssitzung in Madrid beschlossen worden, heisst es in einer Mitteilung der Ministerin fur okologischen Wandel, Teresa Ribera.
>>An der Zeit, solidarisch zu sein<<
Damit sowie mit weiteren Massnahmen, die nach der Sommerpause beschlossen werden sollen, will Spanien die vom Land im Rahmen des in der vorigen Wochen vereinbarten europaischen Notfallplans eingegangenen Verpflichtungen einhalten. Spanien hatte sich wie andere EU-Lander dem Plan zunachst widersetzt , das Vorhaben nach Zugestandnissen aber am Ende gebilligt. Jetzt muss das Land, um Europas Abhangigkeit von russischem Gas zu verringern fur die energiepolitischen Fehler insbesondere Deutschlands geradestehen – und den Gaskonsum um sieben Prozent reduzieren.
Die Massnahmen des koniglichen Dekrets mussen nach Angaben Riberas spatestens nach einer einwochigen >>Anpassungsperiode<>kritischen Lage<>Es ist an der Zeit, solidarisch zu sein<<, sagte die Politikerin der linksgerichteten Regierung.
Beschlossen wurde deshalb ebenfalls, dass Laden und Betriebe mit automatischen Systemen, die bis zum 30. September installiert sein mussen, ihre Turen geschlossen halten, um je nach Jahreszeit das Entweichen von Warme oder kuhler Luft zu vermeiden. Die Beleuchtung von nicht benutzten Buros, von Schaufenstern und Denkmalern muss ausserdem nach 22 Uhr ausgeschaltet werden. Uberprufungen der Energieeffizienz von bestimmten Gebauden sollen vorgezogen werden. Die Privatwirtschaft rief Ribera dazu auf, das Arbeiten im Homeoffice zu verstarken.
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