npocken: Brandbrief der Gesundheitskommissarin – Kommission sieht EU als Epizentrum //
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat wegen der Ausbreitung der Affenpocken einen Brandbrief an die zustandigen Minister der EU-Staaten geschickt. Die Europaische Union sei das Epizentrum entdeckter Falle, heisst in dem Schreiben vom Mittwoch. >>Es ist keine Zeit fur Selbstzufriedenheit, und wir mussen weiter zusammenarbeiten, um den Ausbruch zu kontrollieren.<<
Die WHO hatte den Affenpockenausbruch am Wochenende zu einer >>Notlage von internationaler Tragweite<< erklart. Vor diesem Hintergrund schreibt Kyriakides, es sei unter anderem wichtig, dass die EU-Staaten solide Systeme zur Uberwachung der Lage und zum Melden neuer Falle hatten. Daran habe es zu Beginn der Coronapandemie gefehlt.
Eine effektive Kontaktnachverfolgung sowie gegebenenfalls Isolation konnten zudem dabei helfen, den Ausbruch zu kontrollieren. Am wichtigsten sei aber wohl die offentliche Kommunikation uber Risiken. Diese solle verstarkt werden, >>insbesondere um das Bewusstsein zu scharfen – ohne Panik oder Stigmatisierung zu verursachen<<.
Die derzeitigen Falle konzentrierten sich zwar auf Manner, die Sex mit Mannern hatten. Diese Gruppe solle jedoch nicht schikaniert oder ausgegrenzt werden. Kyriakides warnt zudem, dass es das Risiko einer weiteren Ubertragung auf andere Gruppen wie Kleinkinder, Schwangere oder immungeschwachte Personen gebe. >>Pravention ist das starkste Mittel, das wir haben.<<
Weitere Einkaufe von Impfstoffen geplant
Zudem verweist die Zypriotin auf die Verfugbarkeit medizinischer Gegenmassnahmen. Schon jetzt seien aus dem EU-Budget mehr als 160.000 Dosen Impfstoff des Unternehmens Bavarian Nordic gesichert worden. Weitere Kaufe des Impfstoffs sowie des Medikaments Tecovirimat wurden vorbereitet.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch waren in Deutschland zuletzt 2459 Affenpockenfalle registriert.