Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), hat sich mit dem Coronavirus infiziert. »Leider wurde ich positiv auf Corona getestet und bin deshalb in häuslicher Isolation«, schrieb die FDP-Politikerin am Sonntag auf Twitter und zeigte sich enttäuscht, dass sie mehrere geplante Besuche in den kommenden Tagen unter anderem in Bayern und Baden-Württemberg nicht realisieren kann. »Ich habe mich schon sehr auf meine Sommertour gefreut«.
Nach Angaben einer Sprecherin ist es das erste Mal, dass sich Stark-Watzinger mit dem Coronavirus infiziert hat. Das Ministerium hatte erst am Freitag auf Twitter die Tour der Ministerin angekündigt, auf der sie sich über neue Technologien wie Grünen Wasserstoff informieren wollte. Erste Station sollte an diesem Montag ein Besuch in Erlangen sein. Laut der Ministeriumssprecherin ist geplant, die Sommertour nachzuholen.
Aus dem Kabinett waren zuletzt Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) positiv auf Corona getestet worden.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der nachgewiesenen Infektionen ist in der vergangenen Woche wieder leicht angestiegen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem jüngsten Wochenbericht. Der bei Weitem überwiegende Anteil der Infektionen geht laut RKI auf die seit Mitte Juni dominierende Omikron-Subline BA.5 und die ihr zugeordneten Subtypen zurück.
Kassenärztechef Andreas Gassen hatte zuletzt eine Aufhebung aller Isolations- und Quarantänevorgaben gefordert und hatte dafür positive Signale aus Stark-Watzingers Partei bekommen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach jedoch lehnt eine Änderung der Quarantäneregeln ab: »Infizierte müssen zu Hause bleiben. Sonst steigen nicht nur die Fallzahlen noch mehr, sondern der Arbeitsplatz selbst wird zum Sicherheitsrisiko«, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. Dem SPIEGEL sagte Lauterbach, hinter der Diskussion stehe »die These, dass eine Infektion besser ist als eine Impfung. Das hieße übersetzt: Jetzt ist Zeit für Durchseuchung«. Aber es würden schon jetzt »täglich Hunderte Tote in Kauf genommen. Diese wissenschaftswidrige Position ziehe ich nicht in Erwägung«.