Bis zu einer halben Million Menschen werden zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin erwartet. Anlässlich der Veranstaltung setzt der Bundestag in diesem Jahr ein historisches Zeichen. Erstmals wurde die Regenbogenflagge gehisst: Eine Fahne wehte am Samstag auf dem Reichstagsgebäude und zwei weitere davor.
Das Parlament zeige damit »Flagge für Toleranz und Vielfalt«, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in einer Video-Botschaft. Damit werde für alle sichtbar, »Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind ein wertvoller Teil unseres Landes«.
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Bundesministerien zeigten ebenfalls die Regenbogenflagge. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb auf Twitter zu der Aktion vor ihrem Haus, sie wünsche allen Teilnehmern »einen fröhlichen, sicheren und bunten« Christopher Street Day.
Offizielle Genehmigung im April erteilt
Auch vor dem Bundesverteidigungsministerium wehte die Regenbogenflagge. Ministerin Christine Lambrecht (SPD) schrieb auf Twitter: »Wir stehen für eine offene und vielfältige Bundeswehr.« Erst im April hatte das Innenministerium offiziell die Genehmigung erteilt, dass die Regenbogenflagge zu bestimmten Anlässen vor oder auf Dienstgebäuden des Bundes gehisst werden darf.
Zur Parade zum Christopher Street Day ab dem Mittag haben sich den Veranstaltern zufolge 500.000 Menschen angemeldet. Sie beginnt in der Nähe des Potsdamer Platzes und soll nach über sieben Kilometern vor dem Brandenburger Tor enden. Die Parade steht dieses Jahr unter dem Motto »United in Love – Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung«. Im vergangenen Jahr hatten laut Polizei rund 35.000 Menschen teilgenommen.
Der Christopher Street Day erinnert an Ereignisse Ende der Sechzigerjahre in den USA. Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gestürmt. Es folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung.