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Linke: Ältestenratsmitglied deutet russischen Angriff auf die USA an

Die Linke


Foto: IMAGO/Christian Spicker

Der Ältestenrat der Linken sorgt erneut für Irritationen in der Partei. Grund ist diesmal ein Beitrag des Ältestenratsmitglieds Bruno Mahlow, der in einem Artikel für die linke Wochenzeitung »Unsere Zeit« sich recht offen dafür ausspricht, dass Russland militärisch gegenüber den USA handeln sollte – mit einem Manöver an der US-Küste. Das Medium ist ein Organ der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), also eigentlich der Konkurrenzpartei der Linken.

In dem Text »Bis zur letzten Konsequenz« schreibt der 1937 in Moskau geborene Ex-DDR-Diplomat, es würden »in den bundesrepublikanischen Medien Informationen über das Wirken der Stabsquartiere der Nato und die Aktivität des Pentagons bei der Lenkung des US-Krieges in der Ukraine« ausgespart.

Überdies gebe es vonseiten des Westens eine »bevorstehende mittelfristig vorgesehene militärische Konfrontation mit Russland«, wie er aus einem russischen Medium erfahren haben will. Wegen der Strategie des Westens stehe Russland »vor der Herausforderung, die Entmilitarisierung der Ukraine bis zur letzten Konsequenz zu Ende zu führen«.

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Schließlich stellt er die Frage, wie »ein mit Nuklearwaffen geführter Krieg in Europa vermieden werden« könne. Und beantwortet die Frage selbst: »Das macht eine entsprechende Reaktion Russlands erforderlich. Denn offensichtlich nur wenn sich die Entscheidungszentren auf dem kontinentalen Teil der USA bedroht fühlen, kann die US-amerikanische Elite zur Korrektur ihrer Pläne veranlasst werden. Somit provozieren die USA ernste Maßnahmen der russischen Seite, unter anderem militärische Manöver an der Küste der USA beziehungsweise in Lateinamerika

Ältestenrat sorgt seit Längerem für Streit

Der Ältestenrat hatte mit ungewöhnlichen Aussagen zur Außenpolitik bereits mehrfach für Streit bei den Linken gesorgt. Das Gremium soll im Sommer neu einberufen werden und der aktuelle Ältestenrat habe seine Arbeit eingestellt, sagt ein Sprecher der Linken.

»Der letzte Parteitag hat gezeigt, dass solche Positionen in der Partei keine Mehrheit haben, das weiß der Autor auch, sonst hätte er nicht in einem Organ einer anderen Partei publiziert«, sagt der Parteivize Lorenz Gösta Beutin dem SPIEGEL.

Auch der Bundesgeschäftsführer der Linken, Tobias Bank, distanziert sich deutlich. »Die Position in dem Kommentar von Herrn Mahlow ist seine private Meinung und deckt sich in keiner Weise mit der friedenspolitischen Beschlusslage der Partei Die Linke. Die Partei verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine deutlich und aufs Schärfste«, so Bank zum SPIEGEL.


til

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