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Lauterbach uber Corona-Impfung: >>Wer den Sommer geniessen will, dem empfehle ich die Impfung<< //


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Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Es ist eben so. Im Moment sind die Burger coronamude. Sie wollen den Sommer geniessen. Es ist aber eine Sommerwelle gekommen. Das war von vielen vorhergesehen worden, auch von mir. Ich habe vor der Sonnewelle gewarnt. But what is the solution? Ich kann den Menschen ja jetzt keinen Vorwurf machen, dass sie den Sommer noch geniessen. Der Herbst wird schwer genug.<<

Markus Feldenkirchen: >>Da sprechen wir jetzt auch daruber. Haben hier ein Zitat vorbereitet von einem ausgewiesenen Corona-Experten. Sie kennen ihn, der Kollege Wolfgang Kubicki, der hier sagte, vor kurzem: Ich wurde davor warnen, jetzt wieder eine Panik zu verbreiten. Ich glaube, wir werden mit dem Problem uber den Sommer hinweg besser fertig, als Karl Lauterbach oder andere sich das momentan vorstellen. Vor allem die Befurchtung vor einer drohenden Herbst-Welle teile ich nicht, weil ich glaube, wenn wir eine Sommer Welle haben, wird die Herbst Welle definitiv flacher werden. Was entgegnen Sie dem Corona-Experten und Hobby-Virologen Wolfgang Kubicki?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Gar nichts, ehrlich gesagt. Ich will mich damit nicht beschaftigen. Das sind epidemiologisch, virologiosch abwegige Positionen. Die werden auch nicht vom Expertenrat oder von Wissenschaftlern, mit denen wir uns eng austauschen, geteilt.<<

Markus Feldenkirchen: >>Also ist das Quatsch, was er sagt?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Ja, das ist es auf jeden Fall. In anderen Bereichen mag er sich auskennen. Das ist bekannterweise nicht seine Starke. Seine Position zu Corona, was er glaubt, was im Herbst passiert und so: alles gut, das ist Wolfgang Kubickis Position. Hat fur mich keine Relevanz und ich glaube auch die meisten Burger wissen das einzuschatzen.<<

Markus Feldenkirchen: >>Dann Ihre Position: Wie schlimm wird der Herbst?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Ich glaube, wir werden einen schwierigen Herbst haben. Einfach deshalb, weil wir im Prinzip das folgende Problem bekommen Also die jetzige Variante BA5 ist deutlich ansteckender als jede Variante, die wir bisher hatten, auch ansteckender als die Omikron B1 und B2 Variante. Das bedeutet, diejenigen, die an BA5 erkranken, gerade A ltere oder Menschen mit immunen Defekten, die erkranken schwer. Und das sehen wir ja jetzt auf den Intensivstationen. Wir haben jetzt ungefahr 1250 Patienten auf der Intensivstation, die Halfte davon braucht Sauerstoffversorgung. Davon wiederum die Halfte muss beatmet werden. Das ist schon erheblich. Und wenn der Herbst dann kommt, dann steigt die Zahl derer, die versorgt werden mussen. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl derer, die versorgen konnen, weil das Personal fallt aus, weil es infiziert ist. Wir haben aber mehr, die versorgt werden mussen. Somit wird die Bandbreite immer enger. Und dann kommen wir sehr schnell in einer Situation, wo wir auf den Intensivstationen, also ohne Einschrankungen, mit Schutzmassnahmen nicht weiterkommen.<<

Markus Feldenkirchen: >>In der Reihe von Kritiken an Ihnen stossen wir auch schnell auf den Umstand, dass die Schnelltests jetzt nicht mehr kostenlos sind. War das ein Fehler?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Nein, war kein Fehler. Die Alternative ware gewesen kein Test. Ich habe sehr, sehr lange, ich glaube insgesamt vier Wochen mit Finanzminister Lindner daruber verhandelt, dass wir uberhaupt die Tests weiterfuhren konnten. Wir haben ja in der Vergangenheit insgesamt fur die Tests mehr als 10 Milliarden Euro ausgegeben, mehr als 1 Milliarde pro Monat. Und Kollege Lindner wollte die das gar nicht mehr finanzieren. Das Geld sei nicht mehr da. Er bewegt sich ja in diesem Dreieck. Also die Schuldenbremse muss eingehalten werden, 2023. Dann keine Erhohung der Steuern, kein Nachtragshaushalt. In diesem Dreieck spielt sich derzeit…<<

Markus Feldenkirchen: >>Sie sagen, dass ist gar nicht machbar.<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Also das Dreieck ist fur mich gegeben. Der Finanzminister also arbeitet mit diesem Dreieck. Das ist somit fur uns der Rahmen, in dem wir arbeiten. Es geht ja nicht nur fur meinen Bereich.<<

Markus Feldenkirchen: >>Sind wir mit diesem Modell denn auch fur den Herbst, wo wieder sehr viel mehr, wenn Ihre Prognose auch stimmt, getestet werden muss. Gerustet?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Ja, also tatsachlich. Mit diesen 3 Euro Selbstbehalt kommen wir da uber die Runden.<<

Markus Feldenkirchen: >>Ich glaube das halt viele Leute vom Testen ab.<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Wir sehen bisher, dass es etwa 30 Prozent sind, die weniger, denn Test nutzen.<<

Markus Feldenkirchen: >>Das ist sehr relevant.<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Das ist relevant, aber die Alternative ware gar nichts gewesen. Also es war einfach schlicht… Ich sage es noch mal. Ich habe wirklich vier Wochen verhandelt. Und dass wir zu dieser Losung gekommen sind, das ist keine Kleinigkeit. Ich habe da sehr gut argumentieren mussen, dass sie etwas bringen.<<

Markus Feldenkirchen: >>Es gibt auch grosse Unklarheit beim Thema Impfen. Klaren Sie mal auf, Herr Lauterbach. Ab welchem Alter soll eine vierte Impfung empfohlen werden? Da gibt es eine Empfehlung von der Europaischen Union: 60 Jahre. Die STIKO sagt fur Altere. Und sollte man noch bis Herbst auf einen angepassten Impfstoff warten.<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Wenn jetzt jemand 60 ist und aufwarts, der sollte auf keinen Fall auf den neuen Impfstoff warten. Denn das, was er braucht, namlich einen zuverlassigen Schutz vor schwerer Krankheit oder vor Todesfolge, bekommt er mit den Impfstoffen, die wir haben. Im Moment sind die Fallzahlen so hoch, dass das Risiko einfach hoch ist. Und wenn man da noch zwei Monate wartet, bis angepasste Impfstoffe kommen. Dann ist das nicht richtig.<<

Markus Feldenkirchen: >>Was sagen Sie einem 40-jahrigen, der dreimal geimpft ist? Sollte er sich jetzt impfen lassen?<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Ich selbst wurde sie verruckt machen, wenn jemand den Sommer geniessen will und will kein Risiko gehen, beispielsweise zu erkranken, vielleicht noch langer zu erkranken oder an Long Covid zu erkranken. Dann wurde ich in Absprache naturlich mit dem Hausarzt. Wurde ich auch Jungeren die Impfung empfehlen. Die STIKO empfiehlt ja jetzt nur mal im Allgemeinen, aber die Entscheidung ist ja immer eine Entscheidung zwischen Hausarzt und dem Betroffenen.<<

Markus Feldenkirchen: >>Sie empfehlen es schon auch fur Jungere, nach Rucksprache mit dem Arzt.<<

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: >>Nach Rucksprache mit dem Arzt ganz genau. Dann hat man einfach eine ganz andere Sicherheit.<<

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