Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für eine vierte Impfung für unter 60-Jährige ausgesprochen. Dies sollte in Absprache mit dem zuständigen Hausarzt geschehen. »Wenn jemand den Sommer genießen und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache mit dem Hausarzt auch jüngeren die Impfung empfehlen«, sagte er im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Moderator Markus Feldenkirchen. »Dann hat man einfach eine ganz andere Sicherheit.« Das Risiko von Long-Covid sei deutlich für ein paar Monate reduziert, ebenso wie das Infektionsrisiko. Lauterbach geht davon aus, dass es einen »sehr schweren Herbst« geben werde.
Zudem deutete Lauterbach an, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) mit ihrer Empfehlung nachziehen werde. »Die europäische Kommission ist der Empfehlung, die ich schon seit zwei Monaten ausspreche, gefolgt«, sagte er. »Ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Stiko machen wird.« Bislang empfiehlt die Stiko die vierte Impfung nur Bürgerinnen und Bürgern, die über 70 Jahre alt sind, sowie Menschen aus Risikogruppen.
Einen an Omikron angepassten Impfstoff könne man auch nach der vierten Impfung noch nehmen, so Lauterbach. Einen solchen Impfstoff erwartet er für Ende August oder Anfang September.