Nach der Zuspitzung des diplomatischen Konflikts mit Bulgarien hat Russland auch anderen EU-Landern mit Konsequenzen gedroht. Die >>unuberlegte Unterstutzung antirussischer Massnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten<>die Verantwortung fur deren Folgen auf die gesamte EU, auch im Hinblick auf Vergeltungsmassnahmen unsererseits<<, sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Daruber musse sich die Europaische Union im Klaren sein.

Moskau hatte am Freitag mit der Schliessung der russischen Botschaft in Bulgarien gedroht, nachdem Sofia sich geweigert hatte, die Ausweisung von 70 russischen Diplomaten zuruckzunehmen. Bulgariens scheidender Premierminister Kiril Petkow wies ein entsprechendes Ultimatum zuruck.

Moskau musste am Sonntag 70 Diplomaten aus Sofia zuruckholen, nachdem diese dort zu >>unerwunschten Personen<>direkt fur fremde Dienste<< gearbeitet habe.

Die Botschaft sei >>nicht mehr in der Lage, normal zu arbeiten<<, sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Russland werde "entsprechend dem Prinzip der Gegenseitigkeit" antworten, kundigte er an. In der Regel ist damit die Ausweisung derselben Anzahl von Diplomaten des anderen Landes gemeint.

Bereits im Marz zehn Diplomaten ausgewiesen

>>Die politisierte Entscheidung Sofias, unser diplomatisches Personal in Bulgarien ungerechtfertigterweise zu reduzieren, wird auf bilateraler Ebene sicherlich nicht unbeantwortet bleiben<>weit uber die diplomatischen Gepflogenheiten<< hinaus.

Sacharowa forderte Sofia und die EU auf, >>uber den Grundsatz der Gegenseitigkeit nachzudenken, der den diplomatischen Beziehungen zugrunde liegt<<.

Die EU bedauerte laut Nachrichtenagentur AFP die >>ungerechtfertigte Drohung<>unverhaltnismassig<<.