ine-Krieg: In Lugano berat die Welt uber den Wiederaufbau der Ukraine //
Delegationen aus etwa 40 Landern beraten im schweizerischen Lugano uber den Wiederaufbau der Ukraine. Bei der zweitagigen Konferenz soll eine Art Marshallplan fur das vom Krieg geschundene Land entworfen werden. Der Uberblick.
Worum geht es bei der Konferenz?
Die ukrainische Regierung kann ihren Wiederaufbauplan vorstellen und mit ihren Verbundeten daruber diskutieren, wie die gewaltigen Herausforderungen am besten bewaltigt werden konnen. >>Lugano wird eine der ersten, wenn nicht sogar die erste Plattform sein, auf der uber den Wiederaufbau der Ukraine, konkrete Schritte und einen Plan diskutiert wird<<, sagte der ukrainische Botschafter in der Schweiz, Artem Rybtschenko, vor dem Treffen. Zum Abschluss der Konferenz soll eine gemeinsame Erklarung beschlossen werden.
Die Planungen fur die Konferenz waren schon vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs angelaufen. Ursprunglich sollten bei dem Treffen Reformen und der Kampf gegen die Korruption in der Ukraine erortert worden. Doch der russische Einmarsch hat die Tagesordnung verandert.
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Wer nimmt teil?
Der ukrainische Prasident Wolodymyr Selenskyj sollte ursprunglich nach Lugano reisen und an der Seite seines Schweizer Kollegen Ignazio Cassis den Vorsitz der Konferenz ubernehmen. Wegen des Kriegs nimmt Selenskyj aber nur virtuell an den Beratungen teil. Er wird in Lugano von Regierungschef Denys Schmyhal vertreten, der von funf Ministern und mehreren Abgeordneten begleitet wird.
An der Konferenz nehmen ausserdem hochrangige Delegationen aus 37 weiteren Landern, Vertreter von 14 internationalen Organisationen sowie hunderte Wirtschaftsvertreter und Reprasentanten der Zivilgesellschaft teil. Unter anderem sagten EU-Kommissionsprasidentin Ursula von der Leyen und die Ministerprasidenten Polens, Tschechiens und Litauens ihre Teilnahme zu. Fur Deutschland reiste Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) nach Lugano. Sie sprach mit Blick auf den Wiederaufbau von einer >>immensen Aufgabe<<.
Der ukrainische Prasident Wolodymyr Selenskyj bei seiner Rede per Video: Wichtigster Beitrag zum Weltfrieden
Foto by ARND WIEGMANN/REUTERS
Was ist das Ziel der Konferenz?
Die Teilnehmenden wollen eine Strategie entwerfen, die sich am Marshallplan orientiert, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau Europas beigetragen hat. Der Wiederaufbau der Ukraine wird voraussichtlich hunderte Milliarden Euro kosten, die ukrainische Regierung schatzt, man benotige 720 Milliarden Euro. Denn schon jetzt, vier Monate nach Kriegsbeginn, hat das Land verheerende Zerstorungen erlitten.
Das Treffen solle als >>Kompass<>uber Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinziehen<<.
Wie lief der Beginn?
Der ukrainische Prasident Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft eindringlich zur Unterstutzung beim Wiederaufbau seines Landes aufgerufen. Es sei die >>gemeinsame Aufgabe der gesamten demokratischen Welt<>wichtigste Beitrag zum Weltfrieden<<.
Die Europaische Union sagte Hilfe zu. Die EU werde eine Wiederaufbauplattform einrichten, sagte Ursula von der Leyen, Prasidentin der Europaischen Kommission. Diese werde dazu dienen, den Investitionsbedarf zu ermitteln, Massnahmen zu koordinieren und Ressourcen zu kanalisieren. >>Seit dem Beginn des Kriegs hat die Europaische Union rund 6,2 Milliarden Euro an finanzieller Unterstutzung mobilisiert<>Und es wird noch mehr kommen. Wir werden uns massgeblich am mittel- und langfristigen Wiederaufbau beteiligen.<<
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Lugano ist eines drei grossen Finanzzentren der Schweiz. Die am gleichnamigen See gelegene Stadt ist ein beliebter Urlaubsort. Nach Angaben der Schweizer Behorden wurden fur die Konferenz strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen. 1600 Soldaten wurden zur Unterstutzung der Polizeikrafte vor Ort nach Lugano entsandt, zudem gelten Einschrankungen im Luftraum.