Die vergangenen Tage waren für die Mächtigen der Welt quasi eine Dauerschleife der Gipfeltreffen: Vergangenen Donnerstag und Freitag kamen die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammen, ab Sonntag lud Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die G7-Runde nach Schloss Elmau in Bayern. Von dort aus ging es direkt weiter zum Nato-Gipfel nach Madrid, der an diesem Donnerstag endet.
Weitreichende Beschlüsse, wirkmächtig inszenierte Bilder der Einigkeit, Gespräche und Abstimmungen abseits der großen Runden: Es gibt viele Gründe, warum die Teilnehmer derartige Treffen zu schätzen wissen. Scholz etwa zog nach dem G7-Treffen eine entsprechende Bilanz. Der Gipfel habe die »große Kraft demokratischer Bündnisse demonstriert«, es sei hilfreich gewesen, ausführlich in Präsenz diskutieren zu können.
Sieht die Bevölkerung das auch so? Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey für den SPIEGEL befürwortet zumindest die Mehrheit der Deutschen derartige internationale Treffen. Demnach halten rund 59 Prozent der Bevölkerung Formate wie den G7-Gipfel grundsätzlich für sinnvoll, um aktuelle und weltumfassende Krisen zu bewältigen.
(Hintergründe zur Civey-Methodik finden Sie hier.)
Der Wert schwankt allerdings deutlich, schaut man auf die Aufteilung zwischen Ost und West. So halten fast zwei Drittel der Befragten in Westdeutschland derartige Gipfel für sinnvoll, in den ostdeutschen Bundesländern bejahten hingegen weniger als die Hälfte die Sinnhaftigkeit der Gipfelformate.
Doch auch wenn die Zustimmung zu den Treffen der Mächtigen grundsätzlich positiv ist – längst nicht so klar ist die Bewertung einzelner Beschlüsse.
Beim G7-Treffen auf Schloss Elmau hatten sich die Staats- und Regierungschefs deutlich zur Unterstützung der Ukraine bekannt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen formulierte bereits am Sonntagabend die Losung, dem von Russland angegriffenen Land werde man beistehen, »so lange es nötig ist«. Der identische Satz schaffte es tags darauf in die offizielle Erklärung der G7-Staaten.
Mit dem Beschluss stellte sich die Gruppe der sieben großen westlichen Volkswirtschaften auf eine langfristige Stützung der Ukraine ein. Das Bekenntnis soll eine deutliche Botschaft gen Russland sein: Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen, weder kurzfristig noch langfristig.
Die Deutschen stehen dieser politischen Willensbekundung vergleichsweise zurückhaltend gegenüber: Rund 52 Prozent bewertet die Aussage positiv. Ein Drittel lehnt sie entschieden ab.