Russlands Angriff auf die Ukraine hat Deutschlands Abhängigkeit von russischer Energie in den Fokus gerückt – und die Bundesregierung unter Zugzwang gesetzt. Nun bemühen sich die Ampelparteien, andere Lieferanten und Energiequellen aufzutun. Doch das gestaltet sich schwierig.
Im Zentrum der Bemühungen, die Energiekrise zu bewältigen, steht Grünen-Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck. Jüngst warnte er vor Zwangsdrosselungen bei der Gasversorgung während einer Mangellage im Winter.
Habeck schlägt sich beim Management der Energiekrise aus Sicht der Bevölkerung ordentlich, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey für den SPIEGEL zeigt. Insgesamt 50 Prozent finden Habecks Energie-Krisenmanagement gut – 26 Prozent bewerten es als »sehr positiv«, 24 Prozent als »eher positiv«.
37 Prozent erachten Habecks Leistung in dieser Frage dagegen als schlecht (25 Prozent »sehr negativ«, 12 Prozent »eher negativ«). Der statistische Fehler liegt bei bis zu 2,5 Prozentpunkten.
(Hintergründe zur Civey-Methodik finden Sie hier.)
Bemerkenswert ist, wie unterschiedlich die Einschätzungen zu Habecks Krisenmanagement in Ost- und Westdeutschland sind. Im Osten überwiegen die negativen Bewertungen (48 Prozent) gegenüber den positiven (41 Prozent). Im Westen ist das Verhältnis umgekehrt, hier erachten 52 Prozent Habecks Leistung als positiv, 35 Prozent als negativ.
Besonders gut kommt Habecks Krisenmanagement bei Personen an, die den Grünen zuneigen. Hier ist eine überwältigende Mehrheit von 93 Prozent der Ansicht, der Minister mache seine Sache gut. Auch bei Anhängerinnen und Anhängern des Koalitionspartners SPD kommt Habecks gut weg: Zwei Drittel (66 Prozent) bewerten sein Krisenmanagement positiv, gerade einmal 18 Prozent negativ.