Energiesicherheit war eines der großen Themen beim EU-Gipfel in Brüssel, dabei ging es auch um russische Gaslieferungen. Bei einer Pressekonferenz nach Abschluss des Gipfels äußerte Bundeskanzler Olaf Scholz Zweifel an den russischen Begründungen für die Drosselung von Gaslieferungen nach Deutschland. »Niemand von uns glaubt, dass die technischen Gründe, die für die Reduktion von Gaslieferungen gegenwärtig von russischen Lieferanten angeführt werden, zutreffen«, sagte er.
Scholz sprach von einer »schwierigen Situation«, auf die sich Deutschland allerdings vorbereitet habe. Zudem sei die EU auf gutem Wege, die Energiepolitik besser zu koordinieren. Er wolle nicht spekulieren, wie sehr man die Lieferung aus alternativen Gasquellen beschleunigen könne. Aber viele EU-Länder arbeiteten mit Hochdruck daran.
Am Donnerstag hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck angesichts der reduzierten Gaslieferungen Russlands die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Erdgas sei von nun an ein »knappes Gut«.
Russlands staatlicher Energieriese Gazprom hatte Mitte des Monats die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 weiter runtergefahren. Der Gaslieferant begründete den Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten.
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Am 11. Juli beginnt eine zehntägige Routinewartung der Pipeline. Energieversorger und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sind besorgt, dass Gazprom Nord Stream 1 danach nicht wieder anstellen könnte. Habeck hatte auf die Frage, ob er befürchte, dass Russland danach gar kein Gas mehr liefern werde, beim Sender RTL gesagt: »Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht.«