Rund 130 Kühe sind am Freitag unter Polizeischutz quer durch den Sicherheitsbereich um den G7-Tagungsort Schloss Elmau auf ihre Alm getrieben worden. Die Tiere mussten dabei den für den Gipfel eigens asphaltierten temporären Hubschrauberlandeplatz queren, auf dem die Staatsgäste landen sollen – normalerweise ist das ein Wanderparkplatz.
Die Hinterlassenschaften der Kühe seien gleich wieder beseitigt worden, berichtete ein Polizeisprecher. »Es ist eine Kehrmaschine hinzugezogen worden, die den Platz wieder in ordnungsgemäßen Zustand versetzt hat.«
Polizei erwartet 20.000 Demonstranten in München
Zahlreiche Treiber aus dem Raum Garmisch-Partenkirchen hätten die Kühe auf dem Weg zur Wettersteinalm begleitet. Polizeibeamte seien in dem Sicherheitsbereich ohnehin vor Ort. Sie hätten den Zaun geöffnet, der um das Schloss errichtet wurde, damit die Kühe passieren konnten. Normalweise darf seit Sonntag der vier Quadratkilometer große Sicherheitsbereich um den Tagungsort nur mit einer Akkreditierung betreten werden.
Ein paar Hundert Schafe müssen indessen erst einmal im Tal grasen. Der ursprünglich für das Gipfelwochenende geplante Auftrieb sei in einer gemeinsamen Besprechung von Polizei und Weidegenossenschaft Partenkirchen wegen des G7-Einsatzes auf das darauffolgende Wochenende verlegt worden, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Die Auftriebe werden grundsätzlich an Wochenenden durchgeführt, da die Auftriebshelfer diese Aufgabe in ihrer Freizeit übernehmen würden.
Das G7-Treffen findet vom 26. bis 28. Juni zum zweiten Mal in dem Luxushotel Schloss Elmau am Fuße des Wettersteingebirges statt. Einen Tag vor Beginn des Gipfels wollen Tausende Menschen bei einer zentralen Demonstration in München auf die Straße gehen. Dazu aufgerufen haben 15 globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur Umweltorganisation WWF.
Die Polizei erwartet ab 12 Uhr mindestens 20.000 Teilnehmer – bei schönem Wetter auch deutlich mehr. Zudem rechnen die Einsatzkräfte mit einem schwarzen Block, der für Zwischenfälle sorgen könnte.