ische Lieferbeschrankungen: Gaslieferungen nach Frankreich kommen zum Erliegen //
Pipeline des franzosischen Unternehmens >>GRT Gaz<<: Lieferstopp aus Russland
Foto by MICHEL SPINGLER/ AP
Nachdem Russland die Gaslieferungen uber die Pipeline Nord Stream 1 drastisch reduziert hat, ist die Lieferung von russischem Erdgas nach Frankreich uber Deutschland zum Erliegen gekommen.
Die Gasversorgung in Frankreich werde dadurch nicht beeintrachtigt, und das Auffullen der Speicher fur den Winter gehe weiter, teilte der Gasnetzbetreiber >>GRT Gaz<< am Freitag mit. Angesichts eines ohnehin rucklaufigen Gasverbrauchs habe die Einfuhr uber die franzosisch-deutschen Gasknotenpunkte seit Jahresbeginn bereits um 60 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. So seien die Leitungen nur noch zu zehn Prozent ihrer ursprunglichen Kapazitat ausgelastet. Seit Mittwoch gelange nun keinerlei Erdgas mehr uber Deutschland nach Frankreich. Dagegen werde verstarkt Gas uber eine Pipeline aus Spanien nach Frankreich eingefuhrt.
Selbst wenn Russland den Gashahn vollstandig zudrehe, drohten in einem normalen Winter keine Probleme in Frankreich, so der Gasnetzbetreiber. Bei einem harten Winter konne es Aufrufe zu sparsamer Nutzung, sowie eine eingeschrankte Belieferung mancher Industriekunden geben.
Im Vergleich zu anderen europaischen Staaten spielt Erdgas aus Russland fur Frankreich allerdings eine untergeordnete Rolle. Seit Jahresbeginn hat in Frankreich die Einfuhr von Flussiggas um 66 Prozent zugenommen. Die Kapazitaten eines LNG-Terminals bei Marseille werden derzeit ausgebaut. Zusatzliche Kapazitaten fur Flussiggas sollen auch im Norden des Landes bei den Stadten Dunkirchen und Le Havre geschaffen werden.
Dass Frankreich uber deutsche Pipelines kein Gas mehr erhalt, sei eine Folge der russischen Lieferdrosselung bei Nord Stream 1, heisst es beim deutschen Bundeswirtschaftsministerium. Trotz der reduzierten Lieferungen aus Russland sieht die Bundesregierung die Gasversorgung hierzulande nach wie vor als stabil an. Zugleich sprach ein Sprecher von Wirtschaftsminister Robert Habeck aber von einer ernsten Lage. Bisher habe kein EU-Land einen Solidaritatsmechanismus ausgelost. Mit solchen Notfallplanen soll im Krisenfall geregelt werden, wer mit Gas versorgt wird – und wer nicht.
