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9-Euro-Ticket: Bremer SPD fordert Nachfolge fürs günstige Fahren

Hauptbahnhof in Frankfurt am Main: Bahn spricht von 25 Prozent mehr Fahrgästen


Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Die SPD in Bremen fordert von der Bundesregierung eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket im Öffentlichen Nahverkehr. Die Rabattaktion habe »ein ›Window of Opportunity‹ geöffnet, das es nun mutig zu nutzen gilt«, schreibt Mustafa Güngör, SPD-Fraktionschef in der Bremischen Bürgerschaft, in einem Brief an die SPD-Fraktionschefs in Bund und Ländern.

»Lieber Rolf, liebe Genossinnen und Genossen«, heißt es in dem dreiseitigen Brief, der dem SPIEGEL vorliegt. Befürchtungen, das 9-Euro-Ticket werde nicht angenommen, seien schnell widerlegt worden. Die Bremer Straßenbahn habe schon am 2. Juni 100.000 dieser Tickets verkauft. Laut einer Aufstellung der Deutschen Bahn hat sich das Fahrgastaufkommen in Regional- und S-Bahnen um rund 25 Prozent erhöht .

Die Bremer SPD halte es für problematisch, wenn die Ticketpreise ab September »wieder auf das jeweilige Vorjahresniveau angehoben werden – oder gar stark steigen, wie dies manche VerkehrsexpertInnen prognostizieren«.

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Die Genossen aus der Hansestadt schlagen deshalb vor:

  • Ab September soll ein einjähriges Preismoratorium vereinbart werden, um über eine »nachhaltige und gerechte Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket« zu beraten.

  • In dieser Zeit müsse bundesweit ein 365-Euro-Jahresticket angeboten werden, das auf allen Strecken und in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV genutzt werden könne.

  • »Die Finanzierung dieses Tickets sehen wir hauptsächlich beim Bund, wobei über Einzelregelungen zu reden ist«, heißt es in dem Schreiben.

  • Kinder unter 14 Jahren sollen gratis fahren.


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Die Ampelkoalition hat das 9-Euro-Ticket als Reaktion auf die explodierenden Energiepreise im März beschlossen. Die Rabattaktion hat aber auch die eklatanten Schwächen des deutschen Nahverkehrs offengelegt. In den vergangenen Jahren wurde der Ausbau der Infrastruktur erkennbar vernachlässigt.

Die Bremer SPD fordert deshalb »eine Art Deutschlandplan« zum Ausbau des ÖPNV. »Dass dabei der Bund einen Paradigmenwechsel vollziehen und entscheidend in die Finanzierung einsteigen muss, ist – nicht nur für uns – unstrittig.«

Mindestens das dürften einige in der Berliner Ampelkoalition anders sehen.


cte

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