Tommy Frenck hatte als Bürgermeister für Kloster Veßra im Kreis Hildburghausen kandidiert – und nun klar verloren. Frenck wird vom Thüringer Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführt. Frenck kommt auf 29,1 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Sein Gegenkandidat und Amtsinhaber Wolfgang Möller erreichte einen Stimmenanteil von 70,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung in dem Ort lag bei 83,4 Prozent.
Laut Thüringer Verfassungsschutzbericht betreibt Frenck in Kloster Veßra seit Jahren das Szenelokal »Goldener Löwe«. Dieses ziehe Rechtsextreme aus Deutschland und ganz Europa an. Im Jahr 2017 war er demnach auch Mitveranstalter des bislang größten rechtsextremen Musikfestivals Deutschlands im südthüringischen Themar mit 6000 Besuchern.
Frencks Kandidatur hatte im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt. Die Thüringer Innenstaatssekretärin Katharina Schenk hatte gesagt, im Falle eines Wahlerfolgs Frencks verbiete das Kommunalwahlgesetz, dass er sein Amt antrete, da er sich nicht auf dem Boden der demokratischen Grundordnung bewege.
Manche Kandidaten erhielten 100 Prozent der Stimmen
Nach der Bürgermeisterwahl in Thüringen stehen voraussichtlich in 26 von 325 Gemeinden in zwei Wochen Stichwahlen an. Dabei geht es noch an zwei Orten um hauptamtliche Posten, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Rund 210.000 Thüringer waren wahlberechtigt; die Wahlbeteiligung war mit rund 51 Prozent niedriger als vor sechs Jahren, als sie bei rund 54 Prozent gelegen hatte. Etliche Bürgermeister wurden mit klaren Mehrheiten ins Amt gewählt – einige gar mit einer Zustimmung von 100 Prozent. Zwei Gemeinden fehlten am Abend noch in der Auszählung.
Parteipolitisch lässt sich aus den Wahlen wenig ableiten: Die einzige Partei, die mit 53 Bewerbern einen größeren Anteil an den Kandidaten stellte, war die CDU. Insgesamt 41 der Kandidaten wurden auch gewählt. CDU-Landeschef Christian Hirte sagte dazu: »Wir sind und bleiben wir die Kommunalpartei in Thüringen.«