Bei einem Mittagessen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad habe Außenministerin Annalena Baerbock festgestellt, »dass sie nichts mehr schmeckt«, erklärte ein Sprecher. Daraufhin habe sie einen Corona-Schnelltest gemacht. Der fiel positiv aus.
Baerbock war zu Gesprächen mit ihrem pakistanischen Amtskollegen Bilawal Bhutto Zardari nach Islamabad gereist. In Pakistan hatte sie dazu aufgerufen, trotz des Krieges in der Ukraine die Menschen in Afghanistan nicht zu vergessen. »Wir stehen vor einer humanitären Katastrophe«, sagte Baerbock mit Blick auf die Herrschaft der Taliban in dem Land. Man dürfe die Menschen in Afghanistan nicht hungern lassen. »Aber alles andere als humanitäre Hilfe muss streng an Bedingungen geknüpft sein.«
Später sollte Baerbock nach Griechenland und in die Türkei weiterreisen. Die Reise wurde nach Baerbocks positivem Schnelltest abgebrochen, sämtliche Termine wurden abgesagt. »Alle weiteren Termine werden abgesagt, über das weitere Verfahren für die Rückreise werden wir in den nächsten Stunden informieren«, so der Sprecher.
In Baerbocks Familie habe es am Samstag einen positiven Fall gegeben, mit dem die Ministerin aber wenig Kontakt gehabt habe. Sie habe in der Folge konsequent Schnelltests gemacht, die alle negativ ausgefallen seien, zuletzt am Dienstagmorgen.
Pakistan hat als Nachbarland Afghanistans zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen. Das Land ist wichtigste Drehscheibe bei den Bemühungen der Bundesregierung, ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr und besonders Schutzbedürftige sowie ihre Familienangehörigen aus Afghanistan nach Deutschland zu holen. Mit dem Abzug der letzten US-Soldaten vom Flughafen Kabul war Ende August 2021 der internationale Afghanistaneinsatz nach fast 20 Jahren zu Ende gegangen, die Taliban übernahmen die Macht.