100 Milliarden Euro soll die Bundeswehr als Sondervermögen erhalten. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bringt die Aufrüstung nun bereits voran. Die Bundesregierung hat sich für den Kauf von Chinook-Transporthubschraubern des US-Herstellers Boeing entschieden. Das teilte Lambrecht im Bundestag am Mittwoch mit. Geplant ist der Erwerb von 45 bis 60 der schweren Transporthubschrauber für rund vier Milliarden Euro.
Die Maschinen sollen zwischen 2023 und 2029 an die Bundeswehr geliefert werden. Der Kauf soll die alternde CH-35 Flotte – mit der das deutsche Militär seit den Siebzigerjahren fliegt – des US-Herstellers Lockheed Martin bis 2030 ersetzen.
Militärplaner hatten in der Vergangenheit auf Vorzüge des Modells hingewiesen, das im Verbund mit Airbus betrieben werden soll. So nutzen viele Nato-Partner den Hubschrauber – die Niederlande, Spanien Großbritannien, Italien, Griechenland, die USA, Kanada und die Türkei. Das ermögliche eine breit angelegte Zusammenarbeit. »In der Bewertung war vor allem von Bedeutung, dass dem Kooperationspotenzial zur europäischen Integration und der Wahl eines bewährten, marktverfügbaren Musters zur Risikominimierung Vorrang eingeräumt wird«, heißt es in der Unterrichtung.
Für den Chinook gibt es nach Militärangaben zudem kaum Einschränkungen bei Staublandungen, wie sie in Afrika nötig sind. Boeing hat erklärt, das Modell mit der Fähigkeit zur Luftbetankung ausliefern zu können. Diese ist für den Flug über längere Strecken nötig.
Der konkurrierende US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hatte das Modell CH-53K angeboten. Allerdings nutzen derzeit von den Partnern Deutschlands nur die USA und Israel die Maschine. Es kann höhere Außenlasten tragen, wie sie bei der Verlegung von Soldaten von Schiffen an Land nötig werden können. Lockheed Martin hatte bei dem Angebot eine Zusammenarbeit mit Rheinmetall angeboten.