Die Grünen haben vergangene Woche Parteispenden in Höhe von über 140.000 Euro erhalten. Das geht aus einer Ad-Hoc-Meldung des Deutschen Bundestages hervor. Demnach spendeten der Berliner Softwareunternehmer Per Fragemann 65.000, der Jägermeister-Erbe Florian Rehm 75.001 Euro. Beide Spenden gingen am 19. Mai ein. Weil die Spenden 50.000 Euro übersteigen, müssen sie auf der Seite des Deutschen Bundestages veröffentlicht werden – inklusive Anschrift des Spenders. Die beiden Zuwendungen sind die ersten Großspenden an die Partei in diesem Jahr.
Per Fragemann wollte sich auf Anfrage des SPIEGEL nicht äußern. Florian Rehm bestätigte seine Spende. Eine besondere Neigung zu den Grünen habe er nicht, so Rehm. Tatsächlich spendete Rehm im vergangenen Jahr laut Bundestag je 50.001 Euro an Grüne und CDU, die FDP erhielt 70.000 Euro.
Der 44-jährige Florian Rehm ist Erbe und Mehrheitsgesellschafter der Mast-Jägermeister SE im niedersächsischen Wolfenbüttel. Bekannt wurde das seit 1878 bestehende Familienunternehmen durch die Herstellung des hochprozentigen Kräuterlikörs Jägermeister.
Dem Unternehmen ist es gelungen, sein einst angestaubtes Image abzustreifen, sich einen hippen Anstrich zu geben und auch unter jüngeren Menschen populär zu werden. Eine Spende wie die an die Grünen steht diesem Image zumindest nicht im Weg.