Olaf Scholz hat den Bundeswehreinsatz im westafrikanischen Niger bei seinem ersten Truppenbesuch im Ausland als Erfolg bezeichnet. »Die Bundeswehr leistet hier außerordentliches und hat hier auch außerordentliches unter sehr schwierigen Bedingungen zustande gebracht«, sagte der Bundeskanzler auf dem Militärstützpunkt in Tillia.
Es gehe darum, dass die nigrischen Streitkräfte selbst für die Sicherheit in ihrem Land sorgen können, so Scholz. Er würdigte den Einsatz als vorbildlich auch für andere Regionen. Es sei ein »sehr erfolgreiches Mandat«, das aber auch gefährlich sei.
Der Kanzler betonte, dass der bis Ende des Jahres befristete Einsatz in dem Land darüber hinaus verlängert werden soll. Es gehe jetzt darum, »ein gutes Anschlussprojekt« zu identifizieren. Das geschehe mit den Partnern vor Ort. Wenn er jetzt »die Motivation unserer Soldatinnen und Soldaten sehe«, habe er das Gefühl, dass sie sich auf ein gutes Anschlussmandat freuten. Der bisherige Einsatz sei »sehr erfolgreich und mit großem Herzblut« vorangetrieben worden.
Eine dreitägige Afrikareise – aber kein Besuch in Kiew
Scholz ist seit Sonntag auf Afrikareise. Nach seinem Truppenbesuch wollte Scholz politische Gespräche in der Hauptstadt Niamey führen. Anlässlich der Reise des Kanzlers hatte es Kritik gegeben: Anders als eine ganze Reihe europäischer Politiker ist Scholz bisher nicht in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist.
Auf dem Militärstützpunkt in Tillia bildet unter anderem eine Handvoll deutscher Kampfschwimmer der Marine nigrische Spezialkräfte für den Kampf gegen den islamistischen Terror in der Region aus. An der seit 2018 laufenden Mission »Gazelle« sind nach Angaben des Einsatzführungskommandos etwa 200 deutsche Soldaten beteiligt. Aufgrund eines Kontingentwechsels sind derzeit rund 260 deutsche Soldaten vor Ort.
Der Niger mit seinen knapp 25 Millionen Einwohnern gilt als wichtiger Partner Deutschlands im Kampf gegen den islamistischen Terror in der Sahelzone. Die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Mohamed Bazoum im Niger fährt einen prowestlichen Kurs und hat sich – anders als viele andere afrikanische Länder – klar gegen eine Zusammenarbeit mit Russland ausgesprochen.