ard Schroder gibt seinen Posten bei Rosneft auf //
Der fruhere Bundeskanzler Gerhard Schroder will den Aufsichtsrat beim russischen Olkonzern Rosneft verlassen. Schroder, der Rosneft-Aufsichtsratschef ist, habe mitgeteilt, dass es ihm unmoglich sei, sein Mandat in dem Gremium zu verlangern, teilte der Konzern mit. Details wurden nicht genannt.
Mit Schroder verlasst demnach auch der deutsche Geschaftsmann Matthias Warnig den Aufsichtsrat. Warnig ist Chef der Nord-Stream-2-Betreibergesellschaft.
Schroder gilt als enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Unter dem Eindruck des volkerrechtswidrigen Angriffskrieges in der Ukraine wurde zuletzt der Druck auf den SPD-Altkanzler immer grosser. Das Europaparlament hatte am Donnerstag darauf gedrungen, Schroder auf die Sanktionsliste gegen russische Oligarchen zu nehmen, wenn er trotz des Ukrainekriegs an seinen Posten in russischen Unternehmen festhalte.
Ebenfalls am Donnerstag hatte ihm der Haushaltsausschuss des Bundestags die bisherige Ausstattung mit Mitarbeitern und Buros gestrichen. Formal wird damit das Buro des SPD-Altkanzlers ruhend gestellt. Seine Versorgungsbezuge und den Personenschutz behalt der 78-Jahrige jedoch.
Verquickungen mit Nord Stream und Gazprom
Fur Personalausgaben in Schroders Buro waren im vergangenen Jahr mehr als 400.000 Euro aus der Staatskasse geflossen. Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat der fruhere Kanzler dem Beschluss zufolge aber weiterhin. Schroder ausserte sich selbst zunachst nicht zu der Sache, gab aber eine juristische Prufung der Kurzungen in Auftrag.
Schroder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler. Danach ubernahm er Aufgaben unter anderem bei den Pipelineprojekten Nord Stream und Nord Stream 2, der russischen Gazprom und dem Energiekonzern Rosneft.
Weil er sich davon nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine nicht distanzierte, forderte ihn die SPD-Spitze zum Parteiaustritt auf. Zudem gibt es Antrage auf einen Parteiausschluss. Fur Wirbel sorgte Schroder unter anderem, als er mitten in der Eskalation vor dem russischen Angriff auf das Nachbarland Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen als >>Sabelrasseln<< kritisierte.