ohnt Euch! //
Nach der knappen Nicht-Abwahl und dem anschliessenden lautstarken Rucktritt des PEN-Prasidenten Deniz Yucel sucht der Interimsvorstand der deutschen Sektion nun nach einer allseits befriedenden personellen Neuaufstellung. Die Schriftstellervereinigung hatte sich von der Prasidentschaft des Journalisten Yucel im Oktober 2021 offenbar grossere offentliche Wahrnehmung versprochen, als dem deutschen PEN-Zentrum in den vorangegangenen Jahren zuteil geworden war – und diese schliesslich auch bekommen. Wenn auch eher unschoner Art: Offentlich gewordene Mails belegten die tiefen Graben zwischen dem politisch-aktivistischen Lager um Yucel einerseits und den etablierten, aber wenig profilierten Traditionalisten auf der anderen Seite. Man warf sich gegenseitig Mobbing vor, am Ende schmiss der als konfliktfreudig bekannte Kurzzeitvorsitzende Yucel mit den Worten hin, er wolle >>nicht Prasident dieser Bratwurstbude sein<<.
Die da oben
Eine kleine Gruppe von Superreichen hauft immer grossere Besitztumer an. Die wohlhabendsten 520.000 Menschen verfugen uber mehr als ein Zehntel des globalen Vermogens. Und sie tun alles, um moglichst wenig abzugeben – wahrend Menschen am Existenzminimum zunehmend leiden.
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Nun muss eine neue Fuhrung her, welche die verfeindeten Lager versohnen kann. Gesucht wird also eine Person, die sowohl, wie zuletzt Yucel, vernehmbar fur die Meinungsfreiheit eintritt und keine Angst vor ruppigen Debatten hat – die aber andererseits auch von jenen akzeptiert wird, die den ihm widerstreitenden >>Mannerchor<< bildeten, von dem die Interimsprasidentin Maxi Obexer im SPIEGEL-Interview sprach. Und tatsachlich gibt es sie bereits, diese eine Person, die allen Interessen gerecht wird. Es liegt auf der Hand: Prasident werden muss jetzt ein Mann, der wie kaum ein zweiter gleichzeitig fur die Rechte der Minderheit eintritt und gleichzeitig hergebrachte burgerliche Werte verkorpert. Wenn PEN eine Zukunft hat, dann nur mit Uwe Tellkamp.