Mit einem deutlichen Wahlsieg kann auch eine konservative Partei mal den Anstand verlieren: Am Sonntag hat die CDU von Ministerpräsident Hendrik Wüst in Nordrhein-Westfalen 35,7 Prozent der Zweitstimmen geholt. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl im Jahr 2017 ein Zugewinn von 2,7 Prozentpunkten.
Die Wahlparty der CDU an der Düsseldorfer Parteizentrale musste am Sonntagabend jedoch vom Ordnungsamt unterbrochen werden – weil die Feier zu laut war.
»Aufgrund von Beschwerden von Anwohnern wegen Lärmbelästigung« seien Einsatzkräfte des Ordnungsamts gegen 22.30 Uhr zu der Wahlparty ausgerückt, bestätigte ein Stadtsprecher der Nachrichtenagentur dpa. »Vor Ort wurde festgestellt, dass die Musik tatsächlich deutlich zu laut war. Die Verantwortlichen wurden belehrt, es wurde gebeten, die Musik abzustellen«, so der Sprecher. Auch bei der Polizei hatte es nach Angaben einer Sprecherin eine weitere Beschwerde wegen der Lautstärke gegeben.
500 Liter Bier und Stromausfälle
Die Parteizentrale in der Düsseldorfer Wasserstraße liegt im Herzen der Stadt, die CDU hatte im Garten ein Festzelt errichtet. Nach WDR-Angaben waren 500 Liter Bier vorrätig. Zeitweise soll die Musik so laut gewesen sein, dass mehrfach der Strom ausgefiel.
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Die ersten lauten Jubelgesänge gab es bereits um 18 Uhr nach der überraschend hohen Prognose für die CDU. Die Stimmung unter den 400 Gästen der CDU war da bereits ausgelassen. Als gegen 22.15 Uhr Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in das Partyzelt an der Parteizentrale kam, wurde er mit »Schalalala«-Gesängen gefeiert. Wenig später kam das Ordnungsamt.
Wüst war nach SPIEGEL-Informationen zu dem Zeitpunkt im Pressezelt, von dem Besuch der Ordnungshüter bekam er nichts mit. Auch getanzt wurde danach weiter – nur eben ein bisschen leiser.
Die CDU hatte die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am Sonntag klar gewonnen. Laut vorläufigem Ergebnis kam die Partei auf 35,7 Prozent der Stimmen. Die SPD mit Spitzenkandidat Thomas Kutschaty stürzte auf ein Rekordtief von 26,7 Prozent ab, während die Grünen um Spitzenkandidatin Mona Neubaur mit einem Rekordwert von 18,2 Prozent auf den dritten Rang vorrückten. Die FDP stürzte um 6,7 Punkte auf 5,9 Prozent ab. Die AfD büßte 1,9 Punkte auf 5,4 Prozent ein, die Linke scheiterte mit 2,1 Prozent erneut an der Fünfprozenthürde.