Schon lange warnen Experten vor dem klimaschädlichen Energieverbrauch durch Computer – doch alle Appelle blieben bislang fruchtlos: Noch immer werden unzählige Stunden Serien im Netz gestreamt, werden Kryptowährungen mit hohem Rechenaufwand geschürft, werden Milliarden von Datensätzen in Rechenzentren gewälzt und mobile Anwendungen in 5G-Geschwindigkeit in alle Winde verteilt.
Tatsächlich fällt all das aber wohl kaum ins Gewicht. Die wahren Datenmengen werden anderswo verbraten.
»Bestimmte Dinge, die digital gemacht werden, werden getan, ohne dass man darüber nachdenkt, was für Folgen sie für die Umwelt haben«, mahnt jetzt Volker Wissing (FDP) und scheut sich nicht, das wahre Problem beim Namen zu nennen: »Wenn man sich die Zahl der Fotos von Essen anschaut, weltweit, dann kommt man auf einen enormen Energieverbrauch.« Man müsse sich fragen: »Ist das wirklich notwendig? Denken wir daran, dass das erhebliche Folgen hat?« Als er gehört habe, wie viel Energie damit verbraucht werde, sei er »erschrocken«.
Der Minister selbst ist nicht unschuldig: Sein Instagram-Account zeigt ihn mit Kuchen und Pizza, einmal hält er schamlos einen Präsentkorb mit Backwaren in die Kamera. Auch weitere Aufnahmen lassen Zweifel an deren Notwendigkeit aufkommen, zeigen sie doch immer wieder nur Wissing selbst.
Ein ZDF-Clip mit Wissings Datenmahnung wurde derweil bis zur Erstellung dieses Textes 542.723-mal auf Twitter angezeigt. Es ist erschreckend.