Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina hat den Europatag mit Glückwünschen an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel begangen. Sie lud sie ein, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Beziehungen zwischen der EU und Bangladesch ihr Land zu besuchen, um die Partnerschaft zu vertiefen und auszubauen, schreibt der politische Redakteur Nick Powell.
Das weitere Wachstum des Wohlstands in Bangladesch hängt von seinem Zugang zu den Weltmärkten ab. Gleichzeitig hängt die Zukunft des tief gelegenen und dicht besiedelten Landes von erfolgreichen globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel ab. Beide Faktoren machen die Europäische Union zu einem wichtigen Partner, und Premierministerin Sheikh Hasina hat signalisiert, dass es an der Zeit ist, die Beziehungen zu stärken und zu vertiefen.
In ihrer Botschaft zum Europatag an Ursula von der Leyen würdigte Sheikh Hasina die weitreichenden Auswirkungen des präferenziellen Handelszugangs zur EU, den Bangladesch genießt, und betonte, wie wichtig es sei, dass dieser auch weiterhin bestehen bleibe, wenn das Land den Status eines weniger entwickelten Landes der Vereinten Nationen verlasse.
Der Premierminister machte jedoch deutlich, dass es um mehr gehe als um die Sicherung eines reibungslosen und nachhaltigen wirtschaftlichen Übergangs. “Die Partnerschaft zwischen Bangladesch und der EU geht jetzt über Handel und Entwicklungszusammenarbeit hinaus”, sagte sie und verwies auf neue Bereiche wie Klimawandel, Sicherheit, blaue Wirtschaft, maritime Sicherheit, erneuerbare Energien, digitale Konnektivität und Migration.
“Unsere gemeinsamen Werte der Demokratie, des Säkularismus, der sozialen Gerechtigkeit und der Rechtsstaatlichkeit verstärken weiterhin unsere starke Partnerschaft. Es ist in der Tat an der Zeit, dass sich unsere bilateralen Beziehungen zu einem sinnvollen, strategischen Engagement entwickeln”, fügte sie hinzu.
In ihrer Botschaft an Charles Michel wies Sheikh Hasina auf die gemeinsamen Prioritäten der EU und Bangladeschs hin, die die Grundlage für eine ausgezeichnete Beziehung bilden. “Die aktuellen Prioritäten der Europäischen Union wie der European Green Deal, das digitale Jahrzehnt, die Beseitigung aller Formen von Diskriminierung, die Förderung gleicher Rechte und Chancen für alle, die Verbesserung des weltweiten Zugangs zu COVID-Impfstoffen usw. decken sich auch mit den Entwicklungsprioritäten Bangladeschs”, sagte sie.
Im nächsten Jahr werden die Beziehungen zwischen der EU und Bangladesch 50 Jahre alt. Ein guter Zeitpunkt für beide Präsidenten, das Land zu besuchen und sich selbst ein Bild von den Vorteilen der Partnerschaft zwischen Bangladesch und der EU und ihren künftigen Möglichkeiten zu machen”, schlug die Premierministerin vor.
1973 befand sich Bangladesch nach einem blutigen Befreiungskrieg, der die pakistanische Herrschaft beendet hatte, im Wiederaufbau. Eine erfolgreiche Beziehung zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft war von entscheidender Bedeutung, umso mehr, als die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien gerade der EWG beigetreten war.
Sowohl Bangladesch als auch die EU haben in fünfzig Jahren enorme Fortschritte gemacht, aber eine Vertiefung der Beziehungen bleibt ein strategisches Ziel, sicherlich für Bangladesch und in der heutigen Welt sicherlich auch für die EU.
