in Schleswig-Holstein: Serpil Midyatli verliert uberraschend Wahlkreis in Kiel //
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli eine Niederlage erlitten. Die 46-Jahrige unterlag in ihrem Wahlkreis Kiel-Ost im Kampf um ein Direktmandat der landesweit unbekannten CDU-Politikerin Seyran Papo (34). Papo, die als Dolmetscherin arbeitet, holte 29,4 Prozent, Midyatli kam nur auf 26,2 Prozent. Bei der Wahl 2017 hatte der SPD-Kandidat noch 14,2 Prozentpunkte mehr geholt.
Midyatli ist auch stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. Der Wahlkreis Kiel-Ost galt uber Jahrzehnte als einer der landesweit sichersten fur die SPD. Neben Kiel-Ost verlor die SPD auch die Direktmandate in Kiel-Nord und Kiel-West – jeweils gegen Kandidaten der Grunen.
Midyatlis Niederlage passt zum Wahlabend der SPD: Die Sozialdemokraten kamen mit ihrem Spitzenkandidaten Thomas Losse-Muller laut Hochrechnungen auf nur 15,9 Prozent der Zweitstimmen – 11,3 Prozentpunkte weniger als 2017. Der bisherige Negativwert bei einer Landtagswahl in Schleswig-Holstein hatte im Jahr 2009 bei 25,4 Prozent gelegen. Die CDU mit Ministerprasident Daniel Gunther feierte hingegen einen klaren Sieg und kommt in Hochrechnungen auf 43,4 Prozent.
>>Die Partei und ich auch selbst, wir sind alle sehr, sehr enttauscht. Wir haben hart dafur gekampft, dass es anders ist<>aber am Ende haben wir es nicht geschafft, mit den Themen durchzudringen.<<
Midyatli starkte Losse-Muller noch am Abend den Rucken: Die SPD habe auf die richtigen Themen und >>den richtigen Kandidaten<>One-Woman-Show<< auffuhren.