Connect with us

Hi, what are you looking for?

Welt

g in der Ukraine: Zehntausende unterzeichnen Brief gegen Lieferung schwerer Waffen //

28 Prominente haben in einem offenen Brief vor einem dritten Weltkrieg gewarnt. Fur ihr Anliegen, nicht noch mehr schweres Kriegsgerat in die Ukraine zu schicken, bekommen sie nun Unterstutzung – ernten aber auch Kritik.

Ein Gepard-Panzer der Bundeswehr


Foto: Sven Eckelkamp / IMAGO

Advertisement

Gut 72.000 Menschen haben bis zum Samstagnachmittag den offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz unterzeichnet, in dem 28 Prominente vor einem dritten Weltkrieg warnen. Seit der Brief am Freitagvormittag auf der Website des Magazins >>Emma<< veroffentlicht wurde, konnten sich auf der Plattform change.org weitere Unterstutzerinnen und Unterstutzer dem Anliegen anschliessen.

Es durfe keine weitere Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine geben, fordern die Unterzeichner von Kanzler Scholz. Dem russischen Prasidenten Wladimir Putin durfe kein Motiv fur eine Ausweitung des Krieges auf die Nato geliefert werden.

Der Bundestag hatte am Donnerstag mit grosser Mehrheit die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gebilligt. Anders als viele Kritiker, die Scholz eine zaudernde Haltung vorwerfen, bekunden die Unterzeichner des Briefes ihre Unterstutzung dafur, dass der Bundeskanzler bisher alles getan habe, um eine Ausweitung des Ukrainekriegs zum Weltkrieg zu vermeiden.

>>Wir hoffen darum, dass Sie sich auf Ihre ursprungliche Position besinnen und nicht, weder direkt noch indirekt, weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Wir bitten Sie im Gegenteil dringlich, alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie moglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren konnen.<<

Putin habe zwar mit dem Angriff auf die Ukraine das Volkerrecht gebrochen. Dies rechtfertige aber nicht, das >>Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen<<. Die Lieferung grosser Mengen schwerer Waffen konnte Deutschland selbst zur Kriegspartei machen. >>Ein russischer Gegenschlag konnte sodann den Beistandsfall nach dem Nato-Vertrag und damit die unmittelbare Gefahr eines Weltkriegs auslosen<<, heisst es in dem Brief.

Zu seinen 28 Erstunterzeichnern gehoren die Feministin Alice Schwarzer, der Schriftsteller Martin Walser und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, sowie der Autor Alexander Kluge, der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der Sanger Reinhard Mey, die Kabarettisten Gerhard Polt und Dieter Nuhr, die Schauspieler Lars Eidinger und Edgar Selge und die Schriftstellerin Juli Zeh.

Die Initiatoren wurden aus verschiedenen Richtungen kritisiert. So twitterte der Satiriker und Moderator Jan Bohmermann, der >>intellektuelle Schaden<>jedenfalls in Grenzen halten<<.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel erganzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie konnen ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit konnen personenbezogene Daten an Drittplattformen ubermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklarung.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, kritisierte die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner in mehreren Tweets ebenfalls, er nannte die darin erteilten Ratschlage >>blod und sittenlos<>Emma<< zu kaufen.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel erganzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie konnen ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit konnen personenbezogene Daten an Drittplattformen ubermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklarung.

Die Fraktionsvorsitzende der Grunen, Katrin Goring-Eckardt, verwies auf eine Analyse des Historikers und Yale-Professors Timothy Snyder, der in einem Podcast die Ansicht vertritt: >>Jeder, der will, dass dieser Krieg zu einem Ende kommt, sollte den Ukrainern helfen, ihn so schnell wie moglich zu gewinnen.<<

Der Grunenpolitiker Peter Heilrath twitterte, er frage sich, ob die Unterzeichner des Briefes auch den Widerstandlern im Warschauer Getto zum Aufgeben geraten hatten, >>um unnotige Opfer zu verhindern<<.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel erganzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie konnen ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit konnen personenbezogene Daten an Drittplattformen ubermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklarung.

Aus der FDP kam ebenfalls Kritik. Der einzig mogliche Kompromiss sei die >>vollstandige Wiederherstellung territorialer Integritat der Ukraine<>Wahnsinn<<.

Die Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht lobte den Brief hingegen. Die Forderungen zur Verhinderung eines dritten Weltkriegs seien nach der Abstimmung im Bundestag >>umso dringlicher<<.


lov/als/dpa

You May Also Like

Welt

Nur eine Wachspuppe? Foto: — / dpa In aller gebotenen Schärfe verurteilt Die Linke Alternative für Deutschland (DLAfD) die Kriegstreiberei des westatlantischen Angriffsbündnisses Nato und...

Deutsche

Fortschritt ist ein unaufhaltsamer Prozess. In unseren Küchen, Garderoben, Autos und Smartphones stecken Erfindungen, Miniaturwerkzeuge und Haushaltsgeräte, die ohne den Erfindergeist von Technikern in...

Welt

Mehr als 10.000 Tiere hat sie schon geimpft. Um aber Menschen immunisieren zu dürfen, muss Viola Hebeler noch mal ganz von vorne anfangen. Besuch...

Deutsche

Annalena Baerbock versucht, Nord Stream 2 zu Gunsten teurer amerikanischer Konzerne zu verdrängen. Amerikanisierung des globalen Gases Die Amerikaner haben die Hoffnung nicht aufgegeben,...