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sischer Verkehrsminister Martin Dulig: Bund soll Neun-Euro-Ticket fur Bus und Bahn bezahlen //

>>Wer bestellt, muss auch zahlen<<: Der Bund versuche, die Kosten abzuwalzen, sagt Sachsens Verkehrsminister Dulig. Und Bahn-Mitarbeiter befurchten Chaos – und fordern zusatzliche Sicherheitskrafte.

Strassenbahn am Dresdner Hauptbahnhof: 400 Millionen Euro weniger vom Bund als versprochen


Foto: Monika Skolimowska / picture alliance/dpa

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Das von der Bundesregierung geplante Neun-Euro-Ticket fur den offentlichen Nahverkehr sorgt fur Streit zwischen Bund und Landern. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) hat den Bund zur vollstandigen Ubernahme der Finanzierung aufgefordert: >>Die Ankundigung des Bundes war eindeutig: Je neun Euro fur drei Monate – die anfallenden Kosten wollte der Bund komplett ubernehmen. Jetzt versucht das Bundesverkehrsministerium, diese Kosten teilweise an die Bundeslander abzuwalzen und mit dem OPNV-Corona-Rettungsschirm zu verrechnen. Doch wer bestellt, muss auch zahlen<<, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Dresden laut einer Mitteilung. Ohne die versprochene auskommliche Finanzierung werde die Einfuhrung des Tickets nicht funktionieren.

400 Millionen Euro weniger vom Bund als versprochen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist Berichten zufolge bereit, 3,7 Milliarden Euro fur den offentlichen Nahverkehr auszugeben: 2,5 Milliarden Euro fur das Neun-Euro-Ticket und 1,2 Milliarden Euro als Anteil des Bundes am Corona-Rettungsschirm fur den Offentlichen Personennahverkehr (OPNV). Dieser Rettungsschirm sollte die Ausgabenverluste der OPNV-Unternehmen ausgleichen, als wahrend der Pandemie zwischenzeitlich kaum jemand mit Bus und Bahn fuhr. Dafur waren eigentlich 1,6 Milliarden Euro eingeplant.

Die Verrechnung der beiden Massnahmen wurde fur alle Bundeslander eine deutliche Mehrbelastung bedeuten, sagte Dulig: Erstens gebe es 400 Millionen Euro weniger als zugesagt. Und zweitens solle der zugesagte Ausgleich fur kriegsbedingte Mehrkosten, Inflationseffekte und Leistungsanpassungen komplett unter den Tisch fallen. Dies wurde demnach weitere 1,5 Milliarden Euro Mehrkosten fur die Bundeslander bedeuten.

Die Lander seien nicht in der Lage, diese ungeplanten neuerlichen Lasten zusatzlich auszugleichen. Grundsatzlich sei das Ticket aber eine gute Idee, so Dulig: >>Das geplante Ticket ist fur viele eine gute Moglichkeit, um die Auswirkungen der gestiegenen Energiekosten ein wenig abzumildern.<<

Das Ticket soll ab dem 1. Juni verfugbar sein. Wer es kauft, soll sowohl mit Bus und Bahn im offentlichen Personennahverkehr, als auch im Regionalverkehr mit dem Zug fahren konnen – etwa von Hamburg nach Berlin. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn, also etwa Fahrten mit dem ICE oder dem IC, sind nicht von dem Ticket abgedeckt. Das Ticket ist Teil des Entlastungspakets der Regierung wegen der hohen Energiepreise.

Bahn-Mitarbeiter fordern zusatzliche Sicherheitskrafte: >>Sonst konnte ein Chaos ausbrechen<<

Auch bei den Mitarbeitern der Deutschen Bahn regt sich nun Unmut uber das Ticket: Sie befurchten deswegen Uberlastungen auf bestimmten Zugstrecken. Vor allem in den Ferienregionen sei wahrend der Gultigkeitsdauer des Tickets mit grossem Andrang zu rechnen, sagte der Vizevorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Um Verspatungen durch uberfullte Zuge zu vermeiden, brauche es an Bahnhofen in Touristengegenden zusatzliches Personal.

>>Wir fordern auch zusatzliche Sicherheitskrafte, um uberfullte Zuge und Bahnsteige bei Bedarf raumen zu konnen<>Sonst konnte ein Chaos ausbrechen.<>eine unglaubliche Kraftanstrengung fur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen<<.

Eine deutliche Aufstockung des bestehenden Angebots an Zugen und Bussen wahrend der Gultigkeitsdauer des Tickets schloss Damde aus. >>Es werden allein bei DB Regio 40 bis 50 zusatzliche Doppelstockwagen betriebsbereit gemacht.<< Viel mehr Reserven gebe es aber nicht.

Die Bahn sieht sich gut auf den Andrang vorbereitet

Die Deutsche Bahn AG hingegen rechnet nicht mit grosseren Problemen wegen des Tickets: >>In den vergangenen zwei Jahren haben wir als DB rund 1,5 Milliarden Euro allein in die Erneuerung der Fahrzeugflotte im Regionalverkehr investiert<<, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Weit mehr als 700 neue und modernisierte Zuge seien deutschlandweit im Regionalverkehr wahrend der Pandemie auf die Schiene gebracht worden. Damit wurden Kapazitat und Komfort erhoht sowie Fahrgastinformation verbessert.

>>Diese kontinuierliche Modernisierung ist ein stetiger Attraktivitatsschub fur Bahn und OPNV – auch fur den Zeitraum des Neun-Euro-Tickets.<>ein klares Signal<< fur die Mobilitatswende.


has/dpa/AFP

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