Linke: Partei will Basisabstimmung zu Vorsitz – Rucktritt von Janine Wissler im Gesprach //
Nach dem Rucktritt der Linken-Co-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow fordern mehrere Politiker des Parteivorstands eine Urwahl der Parteispitze durch die Mitglieder. Die Linke befinde sich in einer >>existenziell schwierigen Situation<>eine gute Moglichkeit, die Partei zusammenzufuhren<>vielleicht auch dafur, positive Uberraschungen auch in Personalfragen zu erleben<<.
Ahnlich sieht es der sachsen-anhaltische Landtagsvizeprasident Wulf Gallert, der Mitglied im linken Parteivorstand ist. Zwar stehe >>die Klarung unserer inhaltlichen Ausrichtung<>Kandidaten fur den Parteivorsitz mussen sich dieser Aufgabe stellen. Fur eine solche inhaltliche Klarung kann eine Urwahl durchaus hilfreich sein.<<
Julia Schramm, ebenfalls Parteivorstandsmitglied, spricht sich klar dafur aus. >>Eine Urwahl der Vorsitzenden kann eine gute Moglichkeit sein, die Partei zusammenzubringen. Wir konnen so unser Potenzial vielleicht komplett ausschopfen.<<
Die Linkenpolitikerin Katja Maurer aus Thuringen hat nach dem Ruckzug von Hennig-Wellsow auch der Co-Vorsitzenden Janine Wissler zu dem Schritt geraten. >>Fur mich personlich sind Susanne Hennig-Wellsow und Wissler angetreten als Team<>Pioneer<>die Pragmatikerin<>sozusagen die Linksradikale<<, die irgendwie ein anderes Spektrum vertreten sollte.
>>Und ich glaube, dass Janine Wissler sich naturlich die Frage stellen muss, ob sie jetzt ihre Rolle ohne Susanne Henning-Wellsow noch erfullen kann.<>wahrscheinlich eine Konsequenz, die sie gehen konnte<<, so Maurer.
Entscheidung am Wochenende erwartet
Nach den Enthullungen des SPIEGEL zu mutmasslichen sexuellen Ubergriffen bei der Linken gab es in den vergangenen Tagen massive Verwerfungen in der Partei. Auch die Vorsitzende Wissler steht wegen moglicher Verfehlungen unter Druck, will aber zunachst an ihrem Posten festhalten. >>Ich werde mich nicht zuruckziehen. Ich werde weitermachen<>Suddeutschen Zeitung<<.
Am Wochenende will der Parteivorstand daruber entscheiden, ob und zu welchem Zeitpunkt die Parteispitze neu gewahlt wird. In einer Krisensitzung am Mittwochabend hatten nach SPIEGEL-Informationen mehrere Teilnehmer des Vorstands ihre Solidaritat mit Wissler bekundet, jedoch gab es auch kritische Kommentare. Das Gremium sprach mit wenigen Enthaltungen Wissler das Vertrauen bis zum nachsten Wahlparteitag aus.