Linke: Parteivorstand bittet Opfer sexueller Ubergriffe um Entschuldigung //
In der Linken war es uber Jahre hinweg zu sexuellen Ubergriffen gekommen, involviert soll unter anderem der ehemalige Lebensgefahrte von Parteichefin Janine Wissler sein. Ihre Ko-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow war nach Bekanntwerden der SPIEGEL-Recherche zu den Vorwurfen uberraschend zuruckgetreten.
Nun hat sich der Bundesvorstand der Linken geschlossen fur >>sexualisierte Ubergriffe<>ohne Angst, sexistisch behandelt, beleidigt oder gar mit Gewalt bedroht zu werden<>einstimmig<< eine Handlungsstrategie.
Der Bundesvorstand erklarte, er bedauere die sexuellen Ubergriffe >>zutiefst<>Es tut uns leid, dass wir nicht fruher darauf reagiert haben<>transparente und vorbehaltlose Aufklarung<>dass auch unterhalb des Ausschlusses und auch vor einem langwierigen schiedsgerichtlichen Verfahren die Moglichkeit besteht<>strafrechtlich relevantem Verhalten uberziehen<<. Als Beispiele fur mogliche Schritte nannte der Vorstand eine Entbindung der Beschuldigten von Parteiamtern, eine Aussetzung des Wahl- und Rederechts sowie den Ausschluss von Sitzungen.
>>Jede und Jeder an die eigene Nase fassen<<
Fraktionschef Dietmar Bartsch forderte die Mitglieder seiner Partei zudem eindringlich zum Ende von Streitereien auf. Es sollten keine >>innerparteilichen Kriege<>diese Auseinandersetzung muss endlich der Vergangenheit angehoren<>Tagesthemen<>Da moge sich Jede und Jeder an die eigene Nase fassen und etwas dafur tun, dass wir unserer historischen Verantwortung gerecht werden.<<
Hennig-Wellsows Rucktritt nannte er einen herben Schlag. >>Und ich glaube, er wird die ganze Partei auch ein Stuck weit treffen.<< Die Linke befinde sich in einer ihrer schwersten Krisen, sei aber nicht bedeutungslos geworden.
Hennig-Wellsow hatte ihren Rucktritt nach nur 14 Monaten im Amt unter anderem damit begrundet, dass der >>Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt<< habe. Aber erbat sie sich mehr Zeit fur ihren achtjahrigen Sohn und gab selbstkritisch zu, bei der Erneuerung der Linken versagt zu haben.