Pro-russische Demonstranten haben am Sonntag in Frankfurt und Hannover demonstriert, wo sie von ukrainischen Anhängern zahlenmäßig übertroffen wurden, berichtete die örtliche Polizei.
Nach Angaben der Polizei fuhren rund 600 prorussische Demonstranten in einem Konvoi von 400 Autos mit russischen Fahnen durch Hannover. Währenddessen versammelten sich etwa 3.500 Anhänger aus der Ukraine im Zentrum.
Nach eigenen Angaben wurden Zäune errichtet, um die pro-russischen Demonstranten von der gegnerischen Demonstration zu trennen. Beide Proteste verliefen jedoch weitgehend friedlich.
Nach einer Statistik der Bundesregierung von Ende 2020 leben rund 235.000 russische Staatsbürger in Deutschland. Nach Statistiken von Ende 2020 lebten vor dem Einmarsch Russlands rund 135.000 Ukrainer in Deutschland. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind jedoch weitere 300.000 hinzugekommen.
Rund 800 prorussische Demonstranten marschierten durch die Frankfurter Innenstadt, nachdem die örtlichen Behörden die Genehmigung für einen Autokorso verweigert hatten. Einige skandierten “Russland”, andere hielten ein Transparent mit der Aufschrift: “Wahrheit, Vielfalt, statt Propaganda”.
Rund 2.500 pro-ukrainische Demonstranten versammelten sich in Frankfurt an zwei anderen Orten, schwenkten Transparente mit der Aufschrift “Stop War!” und trugen ukrainische Flaggen im Gesicht.
Örtliche Medien berichteten, die Behörden hätten gesagt, die Demonstranten hätten das Recht, sich zu versammeln, sie würden aber keine russische Kriegspropaganda oder Unterstützung dulden.
Einige Demonstranten in Frankfurt wurden verwarnt, weil sie “Donbas gehört zu Russland” riefen, was sich auf die Ostgrenze der Ukraine zu Russland bezieht.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat Truppen in die Ukraine entsandt, um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren, wie er es nannte. Der Westen und die Ukraine behaupten beide, Putin habe einen unprovozierten Interessenkonflikt ausgelöst.