Das deutsche Entwicklungsministerium stockt das Unterstützungspaket für Moldau zur Bewältigung der Flüchtlingslage und zur Stabilisierung des Landes kurzfristig von 35 auf 40 Millionen Euro auf. »Fast 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine halten sich aktuell in einem Land mit 2,6 Millionen Einwohnern auf, das zu den ärmsten Ländern Europas zählt«, teilte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zu Beginn einer internationalen Konferenz in Berlin zur Unterstützung der ehemaligen Sowjetrepublik mit.
Das Land sei durch eine fast hundertprozentige Abhängigkeit von russischem Gas besonders verwundbar, sagte Schulze. Die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine seien in Moldau stark spürbar. So seien die Gaspreise im vergangenen halben Jahr um nahezu das Achtfache gestiegen, die Inflation auf 18 Prozent. Die Unterstützung umfasse Mittel für den Aufbau von sozialer Infrastruktur, Schulen, Kindergärten und Unterkünften in Kommunen, die Geflüchtete aufnähmen. Weiterer Schwerpunkt sei die Unterstützung bei der Integration ukrainischer Auszubildender in das Berufsbildungssystem des Landes.
Mit einer Unterstützerkonferenz in Berlin will Außenministerin Annalena Baerbock die internationale Hilfe für Moldau ankurbeln. Bei dem von der Grünenpolitikerin gemeinsam mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian und dem rumänischen Außenminister Bogdan Aurescu organisierten Treffen sollen etwa die Versorgung der Flüchtlinge sowie die gestiegenen Energiepreise eine Rolle spielen.