Neue EU-Regeln, die Unternehmen verpflichten, reparierbare Produkte herzustellen, konnten die Firmen starker belasten als bisher erwartet. Das zeigt eine Analyse der Beratungsfirma Oliver Wyman. Eine geplante Ausweitung der Okodesign-Vorgaben sowie das Recht auf Reparatur fur Verbraucher wurden die Lebensdauer von Produkten von durchschnittlich 12,5 auf 15,6 Jahre verlangern, konnten gleichzeitig aber die Erlose europaischer Firmen um fast 20 Prozent senken.
Das liegt in erster Linie an neuen Vorgaben, die >>tief in das Produktdesign der Hersteller<>Viele haben das verschlafen<<, sagt Schulte. Oft wurden die daraus entstehenden Produktanforderungen gar nicht zu den Entwicklungsabteilungen der Unternehmen durchdringen.
Durch die neuen EU-Plane wurden die Herstellungskosten von Kuhlschranken, Rasierapparaten oder Kuchenmaschinen um acht Prozent steigen. Auffangen liessen sich die Ruckgange durch Investitionen in andere Geschaftsbereiche. So konnten Hersteller ihren Umsatz um zehn Prozent erhohen, wenn sie Ersatzteile verkaufen, den Secondhand-Markt bedienen und mehr Service anbieten, etwa Abo-Modelle fur Softwareupdates oder Reparaturen.
Produkte, die besonders gut zu reparieren sind, konnten ein Wettbewerbsvorteil sein, glaubt Schulte. Kunftig werde es wohl einen >>Reparaturindex<< geben, auf dem sich die Unterschiede ablesen lassen.