Russland wird nicht sofort verlangen, dass andere Lander fur seine Gasexporte in Rubel zahlen, sagte der Kreml am Mittwoch. Er versprach eine allmahliche Umstellung und sagte, Russland solle an einer Idee arbeiten, die Liste seiner Exporte, die in Rubel bezahlt werden mussen, zu erweitern.
Prasident Wladimir Putin hatte die russische Regierung angewiesen, einen Plan zu entwickeln, wie die Bezahlung der Gaslieferungen ab kommendem Monat auf Rubel umgestellt werden soll. Daher mussten die Abnehmerlander damit rechnen, dass Russland ab 1. April darauf besteht.
Am Donnerstag sollen Regierung, Zentralbank und das Gasunternehmen Gazprom ihre Vorschlage fur die Umstellung prasentieren. Auf Nachfrage, ob bereits am Donnerstag in Rubel bezahlt werden musse, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow: >>Absolut Nein.<< Zahlung und Lieferung seien zeitaufwendige Prozesse, erklarte er.
Bald noch mehr Rohstoffe in Rubel abgerechnet?
Allerdings gibt es wenig Grund, diese Ausserungen als Entgegenkommen zu verstehen. Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin warnte die Europaische Union, dass sie, wenn sie russisches Erdgas wolle, in Rubel zahlen musse. Auch die Exporte von Ol, Getreide, Metallen, Dungemitteln, Kohle und Holz konnten bald auf die gleiche Weise bezahlt werden. Diese Ausserungen kommentierte Peskow: >>Das ist eine Idee, an der auf jeden Fall gearbeitet werden sollte.<<
Die G7-Staaten weigern sich, Energielieferungen ausschliesslich in Rubel und nicht in Euro oder Dollar zu bezahlen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte dies nach einem Treffen mit den Energieministern der G7-Staaten am Montag abgelehnt. Ein russischer Regierungssprecher hatte postwendend erklart, dass man dann die Lieferungen einstellen wolle. Ob Moskau diese Drohung wahr macht, ist unklar.
Der Bundeswirtschaftsminister hat sich allerdings dazu entschlossen, mit der Fruhwarnstufe des Notfallplans Gas alle Moglichkeiten zu schaffen, sich auf so eine Entwicklung einzustellen. Die Fruhwarnstufe hat er diesen Mittwoch aktiviert.