Im vergangenen Jahr wurde der fruhere Bundeswehrsoldat Tim F. festgenommen. Nach Terrorermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main nun Anklage gegen den 22-Jahrigen erhoben. Ihm wird vorgeworfen, eine schwere staatsgefahrdende Gewalttat vorbereitet zu haben.
F. soll aus rechtsradikaler Gesinnung geplant haben, eine Kampforganisation nach nationalsozialistischem Vorbild aufzubauen und dann mit Waffen und Sprengstoff erst Deutschland und dann die ganze Welt zu erobern. Laut Staatsanwaltschaft sollten die eroberten Gebiete von Fluchtlingen und Migranten >>gesaubert<>medienwirksam eliminiert<< werden.
Die Polizei war nach einem Hinweis der Ex-Freundin auf F. aufmerksam geworden. Bei Durchsuchungen fanden Ermittler ein Waffenlager auf dem Grundstuck der Familie. Zudem stiessen sie in einer Sporttasche auf eine Art handgeschriebenes Manifest. Darin hatte F. auf zehn Seiten seine Gewaltfantasien aufgeschrieben.
In dem teils wirr formulierten Papier mit dem Titel >>Wie man die Macht in Deutschland ubernehmen konnte<< skizzierte F., man musse den Bundestag sturmen und dort die fuhrenden Politiker festnehmen. In dem Pamphlet soll auch die >>Sturmabteilung<< der NSDAP verherrlicht worden sein.
Den Ermittlern zufolge soll F. spatestens im Juli 2020 entschlossen gewesen sein, seine Plane umzusetzen. Sein Vater und Bruder hatten demnach von dem Vorhaben gewusst und dieses gebilligt. Beide sind nun ebenfalls wegen Beihilfe angeklagt. Auf dem gemeinsam genutzten Grundstuck sollen sie zu diesem Zweck ein Waffenlager angelegt haben. Die Ermittler fanden eine Vielzahl erlaubnispflichtiger Kurz- und Langwaffen sowie Granaten, Munition und verschiedene explosionsgefahrliche Sprengmittel.