Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in der Generaldebatte des Bundestags noch einmal die Unterstützung der Bundesregierung für die Ukraine betont und über die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gesprochen. »Die Ukraine kann sich auf unsere Hilfe verlassen«, sagte der Bundeskanzler.
Einer Flugverbotszone über der Ukraine erteilte er hingegen eine Absage. Eine direkte Konfrontation mit Russland müsse ausbleiben. »Die Nato wird nicht Kriegspartei, da sind wir uns mit unseren Verbündeten einig.« Alles andere wäre unverantwortlich, sagte Scholz.
Scholz sagte, ein Stopp des Imports russischen Öls könne nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Bei überhasteten Schritten drohe Deutschland eine Rezession. Die Sanktionen dürften die EU nicht härter treffen als die russische Führung. Im Übrigen würden die Sanktionen gegen Russland täglich nachgeschärft, viele Auswirkungen zeigten sich aber erst nach Wochen.
Advertisement
Treffen der Staats- und Regierungschefs am Donnerstag
Den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sicherte Scholz umfassende Unterstützung zu. »Noch ist völlig unklar, wie viele Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine bei uns Zuflucht suchen werden. Wir wissen nur: Es werden viele sein«, sagte der Kanzler. »Die Flüchtlinge sind hier bei uns willkommen.« Deutschland werde helfen, die Bundesregierung sei dafür auch zu zusätzlichen Maßnahmen bereit.
Der Bundestag berät am Mittwoch in einer dreistündigen Generaldebatte über den Etat des Kanzleramts. Sie gilt als Höhepunkt der Haushaltsberatungen im Parlament, die am Dienstag begonnen haben.
Am Donnerstag und Freitag kommen die Staats- und Regierungschefs der Nato, der G7 und der Europäischen Union zu drei aufeinanderfolgenden Gipfeln in Brüssel zusammen.
Nach der Generaldebatte berät der Bundestag auch über die Etats des Auswärtigen Amts, des Verteidigungs- und des Entwicklungsministeriums. Wegen der Bundestagswahl im Herbst kommt der Haushalt für 2022 mehrere Monate später als üblich ins Parlament.