Die Union hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Bevolkerung uber die absehbare Zahl von ankommenden Schutzsuchenden aus der Ukraine im Unklaren zu lassen. Die bisher genannte Zahl von einer Million Gefluchteter aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen konnten, sei >>vollig unrealistisch<< und zu niedrig, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul (CDU), der >>Bild<>Ich erwarte ein Vielfaches dessen fur Deutschland<<, sagte er.

>>Deshalb mussen wir uns auch wesentlich besser vorbereiten<<, fugte Wadephul hinzu. Er forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, das Thema >>endlich zur Chefsache<>Denn offensichtlich nimmt seine Innenministerin das Thema immer noch nicht ernst genug<<, sagte Wadephul mit Blick auf Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Bis Sonntag registrierte die Bundespolizei 218.301 Kriegsfluchtlinge, wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Uno-Angaben vom Sonntag bereits rund zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Diese Menschen seien entweder an andere Orte innerhalb der Ukraine oder ausserhalb des Landes gefluchtet. Knapp 3,4 Millionen Menschen sind laut UNHCR vor dem Krieg in andere Staaten geflohen.

>>Damit werden wir fertig<<

In Deutschland kommen die meisten Gefluchteten aus der Ukraine zunachst in Berlin an. Die Hauptstadt rechnet auch fur die nachsten Tage mit einem neuen Zuzug, sagte der Koordinator fur die Unterbringung, Albrecht Broemme. >>Wir hatten schon bis zu 10.000 am Tag. Damit werden wir fertig<<, sagte Broemme am Montag im RBB-Inforadio. >>Wir mussen aber auch damit rechnen, mit 20.000 Fluchtlingen am Tag fertig zu werden.<<

Derzeit kommen nach Broemmes Worten taglich ein Drittel weniger Ukrainerinnen und Ukrainer in Berlin an als noch vor Tagen. Zum einen gebe es eine Umverteilung in Polen und auf andere deutsche Stadte. Zum anderen seien Fluchtwege wegen Beschusses schwer passierbar. >>Es gibt einen Ruckstau.<<